Renaturierung der Krummen Laake beendet

Der westliche Moorarm der Krummen Laake ist wieder frei. Störende Gehölze wurden entfernt. | Foto: Steffi Bey
  • Der westliche Moorarm der Krummen Laake ist wieder frei. Störende Gehölze wurden entfernt.
  • Foto: Steffi Bey
  • hochgeladen von Steffi Bey

Müggelheim. Auch der westliche Moorarm der Krummen Laake ist jetzt renaturiert. Ziel ist es, den ökologischen Zustand der Fläche auf Grundlage der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der EU zu verbessern.

„Noch vor Kurzem war hier alles überwuchert und zugewachsen“, sagt George Majumder, Leiter der Revierförsterei Fahlenberg. Aber jetzt bietet die rund zwei Hektar große Fläche zwischen Gosener Landstraße und Schönhorster Straße einen offenen Blick auf den Torfkörper der Krummen Laake.

Wo noch vor einigen Wochen jede Menge Birken, Weiden und andere Gehölze wuchsen, hat nun wieder der dunkelbraune Boden die Oberhand. Keine schattigen Äste und Zweige verdecken ihn, keine tiefen Wurzeln stören seine Entwicklung.

Eine Spezialfirma hat in dem Gebiet in Abstimmung mit den Berliner Forsten und der Stiftung Naturschutz ordentlich aufgeräumt. Mit vier Fahrzeugen, die durch besondere Ausrüstung einen geringen Bodendruck haben, waren die Experten seit Oktober vor Ort. In einem kleinen Bereich mussten allerdings „die störenden Gewächse samt Wurzeln per Hand entfernt werden“, berichtet Majumder. Diese zweite große Maßnahme an der Krumme Laake sei nun erst einmal beendet.

Bereits 2014 und 2015 wurden am östlichen Moorarm Renaturierungsmaßnahmen durchgeführt. „Nachweislich wachsen dort inzwischen wieder längst verschollene Pflanzen“, freut sich Moor- und Wasserbauexperte Eckart Scheffler, der die Projekte begleitet. Dazu gehört beispielsweise der Sonnentau, eine der Arten, die in Deutschland auf der Roten Liste stehen. Die am Projekt Beteiligten blicken optimistisch in die Zukunft und gehen davon aus, dass sich künftig ebenso der westliche Moorarm erholt.

Ursache für den bedenklichen Zustand der Krummen Laake sei die Absenkung des Grundwasserspiegels seit den 1950er-Jahren. Dadurch trocknet das Gebiet immer mehr aus: Gehölze siedelten sich an, die die typische Moorvegetation wie Gewöhnliche Moosbeere, Wollgras und Sonnentau verdrängten. „Intakte Moore sind aber notwendiger Lebensraum für spezialisierte Arten sowie wichtige Klimaschützer, weil sie große Mengen an CO₂ im Torf speichern“, erklärt Eckart Scheffler.

Bereits jetzt steht fest: 2017 und 2018 wird die Entwicklung des „befreiten Moors“ durch Berliner Forsten und die Stiftung Naturschutz kontrolliert, beobachtet und erfasst. Außerdem sollen austreibender Strauch- und aufkommender Gehölz-Jungwuchs beseitigt werden. „Das Einzugsgebiet des Moors wurde kürzlich durchforstet, sodass die angrenzenden Gehölzbestände bereits aufgelichtet sind, was voraussichtlich zur Erhöhung des Moorwasserspiegels beiträgt“, sagt Revierförster Majumder. Das Geld für die Renaturierung des westlichen Moorarms kommt aus der Klimaschutzabgabe des Landes Berlin. bey

Autor:

Steffi Bey aus Köpenick

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 539× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 828× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 805× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.185× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.