Ein Waldspaziergang zur Wildschweinsuhle
Köpenick. Freitag ist für Tamina, Lucas, Hanna und ihre Freunde immer ein ganz besonderer Tag. Dann geht es mit Karsten Matschei vom Jugendklub Würfel hinaus in die Kämmereiheide.
Matschei (48) ist gelernter Zootierpfleger, hat im Tierpark gearbeitet und in der Döberitzer Heide gearbeitet und ist jetzt in der Grün- und Baumpflege tätig. Einmal pro Woche ist er im Jugendklub für die AG Naturschutz als sachkundiger Führer da. „Wir gehen bei jedem Wetter und zu jeder Jahreszeit in den Wald“, erzählt er.
Der Wald ist in dem Fall wirklich gleich hinter der Haustür. An der Alfred-Randt-Straße beginnt mit der Kämmereiheide der Köpenicker Stadtforst. Hier sind Wildschwein, Fuchs und Hase und zahlreiche geschützte Vogelarten zu Hause. Bevor es losgeht, will Naturschützer Matschei noch etwas zeigen. Er hat einen verletzten Mäusebussard mitgebracht und erläutert den Kindern den Greifvogel und dessen Lebensweise. Dann kommt das Tier in eine Kiste und die Mutter eines der Kinder bringt es in die Tierklinik Düppel.
Nun geht es in den Wald. Nach wenigen Minuten erreichen die jungen Spaziergänger eine Suhle. Die Wildschweine sind gerade auf Tour, deshalb können die Kinder den Schlafplatz der Tiere näher in Augenschein nehmen. Karsten Matschei zeigt ihnen den Malbaum, an dem sich die Wildschweine nach dem Schlammbad in der Suhle reiben. Immer wieder stellt Ranger Matschei seinen jungen Begleitern Fragen. „Wie heißen die Eckzähne beim männlichen Wildschwein (Hauer), wie heißt der Schwanz beim Hasen (Lampe), wie nennt man das weibliche Reh (Ricke)?“. Fast immer wissen die Kinder die Antworten.
„Viele Stadtkinder haben aber kein Verhältnis zum Wald", bedauert Matschei, "obwohl es in Berlin Waldgebiete gibt. Mit den Spaziergängen kann ich das Verständnis für Natur und Umwelt wecken."
Nach kurzem Marsch landen die Kinder auf einem Platz mit abgelegten Baumstämmen. Zeit für die Rast. Aus den Rücksäcken kommen Brötchen, Würste und Müsliriegel zum Vorschein. Einiges bringt der Ranger mit, anderes die Kinder. Zum Picknick wird brüderlich geteilt.
Auf dem Rückweg zum Jugendclub kontrolliert Matschei mit seinen Begleitern dann noch die in den Bäumen hängenden Fledermauskästen. Von unten mit der Taschenlampe hineingeleuchtet zeigt sich, das alles in Ordnung ist. Die Tiere halten ihren Winterschlaf.
Ein paar Waldfans ab acht Jahre kann die AG Naturschutz übrigens noch vertragen. Die Teilnahme ist kostenlos, Treff jeden Freitag um 14.30 Uhr im Klub Würfel, Alfred-Randt-Straße 52. Beim ersten Besuch kommen am besten auch die Eltern mit. Auskünfte unter 654 11 48. RD
https://youtu.be/DFI5yGY8z6I
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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