Am Müggelheimer Dorfanger lebt die Geschichte weiter

Müggelheim. Müggelheim, gründet 1747, hat eine über 260-jährige Geschichte und dafür jetzt ein eigenes Museum. Jetzt wurde die Ausstellung im neu errichteten Fachwerkhaus neben der alten Dorfschule eröffnet.

"Schon seit Jahren haben uns Müggelheimer alten Hausrat und landwirtschaftliche Geräte spendiert. Mit dem Neubau haben wir die Möglichkeit, diese Ausstellungsstücke der Öffentlichkeit zu präsentieren", sagt Dagmar Belitz von der AG Heimatmuseum.

Einer der Gründerfamilien von Müggelheim, die noch immer einen alten Kolonistenhof in der Ortsmitte besitzt, hat gleich mehrere Geräte spendiert. Darunter befinden sich eine Dreschmaschine und eine sogenannte Windfege, mit der nach dem Dreschen die Spreu vom Weizen getrennt wurde. "Für einige Geräte gab es regional unterschiedliche Namen, so wurde die Windfege in Müggelheim schlicht als Klapper bezeichnet", erinnert sich Dagmar Belitz.

Die Geräte vom Baeyer-Hof waren Ende des 19. Jahrhunderts angeschafft worden und dann bis Anfang der 70er-Jahre in Betrieb. "Mein Vater ging 1964 in Rente und hat die Landwirtschaft noch bis zu seinem Tod 1972 als Nebenerwerb fortgeführt", berichtet Klaus Baeyer. Nach über einem Jahrzehnt im Schuppen kamen Windfege und Dreschmaschine noch einmal beim Müggelheimer Erntefest 1986 ans Licht. Beim "letzten Drusch", so dass Motto, entstanden auch einige Fotos, die die Arbeit mit den historischen Landwirtschaftsmaschinen zeigen und die jetzt ebenfalls im Museum zu sehen sind. Damit die Geräte vorgeführt werden können, hat sie Klausjürgen Barde vom Heimatverein Müggelheim überarbeitet und Schutzvorrichtungen angebracht. Beim nächsten Erntefest 2015 sollen einige Ausstellungsstücke, darunter Saftpresse und Butterfass, in Funktion gezeigt werden.

Und dann hat Museumschefin Dagmar Belitz noch eine ganz besondere Idee. "Ich möchte noch einmal auf ein paar Hundert Quadratmetern Fläche Getreide anbauen, dann mit der Hand ernten und mit unseren Museumsstücken das Korn ausdreschen. Damit die heutigen Müggelheimer noch einmal sehen können, welch schwere Arbeit unsere Vorfahren einst leisten mussten", sagt Dagmar Belitz.

Die Ausstellung befindet sich am Müggelheimer Dorfanger im gerade erst neu errichteten Fachwerkgebäude neben dem Dorfklub, Alt-Müggelheim 21.

Tagsüber können Besucher durch die mit Gittern gesicherten Türen einen Blick auf die Ausstellungsstücke werfen. Bei Dorffesten oder Veranstaltungen im Dorfklub können die Exponate auch von Nahem besichtigt werden.

Weitere Informationen beim Müggelheimer Heimatverein unter 659 86 13.
Ralf Drescher / RD
Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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