Berlins höchste natürliche Erhebung ist 114,8 Meter hoch
Das beweist jetzt sogar ein Gipfelkreuz, das Revierförsterin Sylvia Knöfel-Mosch aufgestellt hat. "Immer wieder haben Waldspaziergänger nach dem Gipfel gefragt, obwohl es seit vielen Jahren Hinweisschilder gibt", sagt die Försterin. Jetzt steht das drei Meter hohe Kreuz aus lackiertem Holz wenige Schritte neben dem 2006 gesetzten Höhenfestpunkt der Vermesser. Das ist ein tief im Boden vergrabener Stein mit einer Messingmarke. "Die Marke liegt genau auf 114,8 Metern über Normalnull", erläutert Andreas Kersten, der Leiter des Vermessungsamts Treptow-Köpenick.
Der Große Müggelberg war 2006 noch einmal genau vermessen worden. Dabei wurde ein Wert ermittelt, der nur 30 Zentimeter über der bereits 1846 mit einfachen technischen Möglichkeiten ermittelten Höhe liegt. Die Nachmessung war erforderlich, weil die Marzahner auf ihrem Ahrensfelder Berg eine Aussichtsplattform aufgeschüttet hatten und den Köpenickern ihren Rekord streitig machen wollten. Dafür fehlten dann aber 30 Zentimeter.
Bei den natürlichen Erhebungen bleibt der Große Müggelberg ohnehin der Sieger. Denn der Teufelsberg, der inzwischen mit 120,1 Metern vermessen wurde, ist kein natürlicher Berg, sondern eine Aufschüttung aus Trümmern des Zweiten Weltkriegs.
Hergestellt haben das Kreuz die Handwerker des Forstamts Friedrichshagen aus einer im Köpenicker Forst gefällten Eiche. Eine Lackierung und ein Blech sollen vor der Witterung schützen.
Wer unter dem Gipfelkreuz steht, sieht übrigens nicht viel vom höchsten Gipfel Berlins. Nur eine kleine Sichtschneise mit Bank gibt den Blick auf das Allende-Viertel frei. Wer den Großen Müggelberg sehen will, muss zum Kleinen Müggelberg laufen. Dort steht der Müggelturm, und von seiner Aussichtsplattform (täglich 10 bis 18 Uhr) hat man einen guten Blick auf den Gipfel, den Fernsehturm Müggelberge und eine Sendestation.
Eine Idee würde die Försterin ja noch gern realisieren. "Vielleicht könnte man mit Sponsorenhilfe ein Gipfelbuch für Einträge und einen Stempel für Touristen vor Ort anbringen", sagt Sylvia Knöfel-Mosch.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.