Heimatverein zeigt Ausstellung über Ausflugsgaststätten
"Müggelbaude", "Restaurant Teufelssee" und "Marienlust" sind schon lange Geschichte. Eine Ausstellung im Dorfklub thematisiert aktuelle und vergessene Lokale. Unter anderem mit vielen historischen Fotos, Speisekarten, alten Weingläsern. Blickfang ist der alte Sommertresen des Restaurants "Müggelhort", ausgestattet mit einer Kellnerkasse aus "Neu-Helgoland" und dem originalen Zapfhahn aus dem 1958 abgebrannten alten Müggelturm.
Dagmar Belitz vom Müggelheimer Heimatverein hat die Ausstellung konzipiert. "Die Wirte der noch existierenden Gaststätten oder die Nachkommen von Wirten, deren Lokale Geschichte sind, haben uns mit vielen Originalstücken unterstützt. Lutz Böhm, der Wirt von Müggelhort, hat uns ein Video mit Aufnahmen seines Vaters gebracht. Der hatte vor einem halben Jahrhundert mit seiner AK 8-Kamera Familie und Gäste gefilmt", erzählt Dagmar Belitz.
Viele Informationen konnten nur durch mehrfache Recherchen in verschiedenen Archiven gewonnen werden. So gab es das Lokal "Waldschänke" gleich an zwei Standorten. Einmal dort, wo später das Restaurant "Teufelssee" noch bis in die 90er-Jahre des vorigen Jahrhunderts stand. Und bis um 1950 auf der anderen Seite des Teufelssees am Auslauf der alten Rodelbahn. Dort erinnern noch ein paar Treppenstufen an das einst beliebte Restaurant. Fast schon skurril wirken ein paar Schilder, die daran erinnern, dass in der DDR selbst Gastronomie in die Politik hineingezogen wurde. So wurde mit einer Tafel in Gaststätten daran erinnert, dass Westberliner in DM-West zu zahlen hatten. Damit wollten die Behörden verhindern, dass mit günstig in westlichen Wechselstuben eingetauschter DDR-Mark bezahlt wurde.
Der Müggelheimer Maler Peter Augustinski hat für die Ausstellung eine ganze Reihe von Acrylbildern der Ausflugslokale geschaffen. Später soll daraus der Jahreskalender 2015 des Heimatvereins entstehen.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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