Mischwaldprogramm wird im Forstrevier Köpenick umgesetzt
Sie wurden nicht in erster Linie gefällt, um den Landeshaushalt mit dem Verkaufserlös auszugleichen, sondern im Rahmen des Mischwaldprogramms der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt. Der rund 120 Jahre alte Kiefernschlag soll durch Laubbäume regelrecht aufgefrischt werden. "Laubbäume wirken sich positiv auf das Grundwasser aus, weil sie im Winter kein Wasser verdunsten. Außerdem ist Mischwald resistenter gegen Umwelteinflüsse", erläutert Revierförster Andreas Scheller vom Revier Müggelheim.Für das Mischwaldprogramm wurden in Berlin nur die Forstreviere in Köpenick und im Grunewald ausgewählt. Im vorigen Jahr wurden im Bereich des Forstamts Köpenick 24 Hektar Wald umgewandelt, für dieses Jahr sind 35 Hektar geplant. Dabei werden nicht einfach nur ein paar Bäume gefällt. "Wir entfernen die unerwünschte Traubenkirsche, schaffen Platz durch Fällungen und lockern den Boden durch Pflügen. Erst dann werden Laubbäume wie Traubeneiche, Winterlinde oder Rotbuche gepflanzt. Mit Zäunen sichern wir den künftigen Mischwald vor Wildverbiss", erklärt Forstamtsleiter Klaus Pogrzeba. Die Zäune müssen mindestens zehn Jahre zum Schutz stehen bleiben, für Wanderer und Spaziergänger bleiben aber Streifen zwischen den Pflanzbereichen frei. Wobei von Bäumen eigentlich noch keine Rede sein kann. Die Setzlinge sind nur wenige Zentimeter groß, pro Hektar - das sind 100 mal 100 Meter - werden drei- bis viertausend kleine Laubbäumchen angepflanzt.
Bis 2015 soll das Programm zum Mischwaldumbau erst einmal fortgeführt werden. Um Waldspaziergänger auf das Vorhaben hinzuweisen und um Verständnis für zeitweilige Beeinträchtigungen wie gesperrte Waldbereiche oder beschädigte Wege zu werben, werden im Frühjahr auch im Jagen 190 Hinweistafeln aufgestellt.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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