Die Feuerwehr plagen Nachwuchssorgen: In der Wache Müggelheim wäre Verstärkung nötig

Die Freiwillige Feuerwehr Müggelheim sichert Brandschutz und Rettungsdienst für 6500 Mitbürger. | Foto: Ralf Drescher
4Bilder
  • Die Freiwillige Feuerwehr Müggelheim sichert Brandschutz und Rettungsdienst für 6500 Mitbürger.
  • Foto: Ralf Drescher
  • hochgeladen von Ralf Drescher

Müggelheim. Offiziell ist Müggelheim zwar seit 1920 ein Ortsteil Berlins, praktisch ist es trotzdem immer noch ein Dorf. Deshalb braucht es auch nach wie vor eine eigene Feuerwehr.

Die steht seit 1926 am Krampenburger Weg. Das alte Wehrgebäude wurde mehrfach erweitert und umgebaut. Der Sanierungsstau beträgt nach Einschätzung der Senatsverwaltung für Inneres rund 770 000 Euro.

Das ist aber nicht die größte Sorge von Wehrleiter Sören Vieth. Der Hauptbrandmeister verfügt derzeit, sich selbst eingerechnet, nur über 13 aktive Kameraden, darunter eine Feuerwehrfrau. Eigentlich gibt es mit den 22 Mitgliedern der Jugendfeuerwehr eine starke Nachwuchsabteilung. „Das Problem ist, dass junge Leute in Müggelheim keine Wohnung finden. Ich studiere noch und wohne hier bei meinen Eltern. Aber ich schaue mich schon jetzt nach einer günstigen Wohnung um, damit ich bei meiner Wehr bleiben kann“, sagt Maria Dott. Die 20-Jährige ist seit zwei Jahren Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr, war davor ab dem zwölften Lebensjahr in der Jugendfeuerwehr.

„In den letzten Jahren konnten wir vier Jugendfeuerwehrleute nach dem 18. Geburtstag in die Wehr übernehmen. Leider haben uns davon drei wieder verlassen, weil sie zum Studium weggezogen sind oder im Bereich der Wache keine Wohnung gefunden haben“, ärgert sich Wehrführer Sören Vieth.

Das Problem teilen alle Wachen, die in Ortsteilen mit überwiegend Einfamilienhausbestand ihr Einsatzgebiet haben. Auch in Grünau und Schmöckwitz gibt es kaum kommunale oder genossenschaftliche Wohnungen, die sich junge Leute leisten könnten.

Die Zahl der Einsätze für die Freiwillige Feuerwehr Müggelheim ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Vor fünf Jahren waren es im Monatsdurchschnitt noch 17, im vorigen Jahr waren es schon 35. Mitte September standen für dieses Jahr bereits 349 Einsätze im Tagebuch. „Rund 80 Prozent davon sind Erste-Hilfe-Einsätze, weil wir schneller vor Ort sind als der Rettungswagen aus Köpenick“, berichtet Wehrführer Vieth. Immerhin sind die 13 Aktiven für Brandschutz und Rettungsdienst für 6500 Mitbürger verantwortlich.

Einmal in der Woche treffen sich die freiwilligen Retter zum Übungsabend, proben den Einsatz von Atemschutzgeräten, von Bergungstechnik oder büffeln Dienstvorschriften. Wer sich für eine Mitarbeit interessiert, besucht sie mittwochs ab 19.30 Uhr auf der Wache am Krampenburger Weg 1-3. RD

Wissenswertes lesen Sie auch unter http://www.ffmueggelheim.de.
Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

16 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 356× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 659× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 634× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.047× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.