Ordnungsamt macht mobil: Badegäste ignorieren die Verkehrsregeln
Oberschöneweide. Am 5. und 6. Juli kletterte das Thermometer auf über 30 Grad. Viele Berliner zog es an die Badegewässer im Bezirk. Viele von ihnen kamen mit dem Auto, und einige stellten ihre Fahrzeuge sogar in Grünanlagen ab.
An der Treskowallee in Höhe des Sommerbads Wuhlheide waren rund 50 Autobesitzer sogar dreist über den Bürgersteig gefahren und hatten ihre Fahrzeuge am Rand des Landschaftsparks Wuhlheide abgestellt, nachdem die offiziellen Parkplätze besetzt waren. Hier und an anderen Stellen – darunter am Rand des Treptower Parks, am Freibad Müggelsee in Rahnsdorf und am Neuhelgoländer Weg im Müggelheim – schrieben fünf Ordnungsamtsmitarbeiter an beiden Sommertagen rund 300 Anzeigen.
Ortstermin eine Woche später in Müggelheim. Der Neuhelgoländer Weg, eine offizielle Straße, aber nur drei Meter breit, dient vielen Badenden inzwischen als illegaler Parkplatz. Es gibt Tage, an denen auf den rund 500 Metern zwischen Buswendeschleife und Waldparkplatz die Fahrzeuge Stoßstange an Stoßstange parken. „Wir haben im Sommer immer wieder Notfalleinsätze, müssen dann zum Badestrand am Kleinen Müggelsee. Selbst mit unserem kleinen First-Responder-Pkw kommen wir kaum durch. Nicht auszudenken, wenn wir mit einem Löschfahrzeug zu Anwohnern oder zum Restaurant Neu-Helgoland müssen“, ärgert sich Sören Vieth, der Wehrleiter der Freiwilligen Feuerwehr Müggelheim.
Da das Parken auf dem Neuhelgoländer Weg seit vorigem Jahr zugenommen hatte, wurde die Straße mit zusätzlichen Halteverbotsschildern versehen. Da die nötige Breite fehlt, ist das Parken schon durch die Regeln der Straßenverkehrsordnung untersagt. Beim Ortstermin mit dem zuständigen Stadtrat Michael Grunst (Linke) kann der mitgebrachte Abschleppwagen allerdings untätig bleiben. Weil es nur 22 Grad warm ist, sind Badegäste und damit viele Autos ausgeblieben. Mitarbeiter von Unterer Verkehrsbehörde, Forstamt, Polizei und Feuerwehr sind trotzdem vor Ort. Dabei wird deutlich, dass an der in der Nähe verlaufenden Straße nach Schönhorst ebenfalls illegal geparkt wird, oft sogar auf Flächen der Berliner Forsten.
Nun sollen an der Zufahrt zu Kleinem Müggelsee und Neu-Helgoland zusätzliche Informationsschilder angebracht werden. Sie werden auf das Halteverbot, die Nutzung als Rettungsweg und das drohende Abschleppen hinweisen. Die Knöllchen vom Ordnungsamt für das Falschparken sind mit 25 Euro vielleicht ärgerlich, aber noch zu verschmerzen. Wer allerdings den Rettungsweg blockiert, wird weiterhin rigoros abgeschleppt. Und das reißt dann mit weiteren 146 Euro vielleicht doch ein Loch in die Haushaltskasse. RD
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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