Brückenbau wieder verschoben
Vor den Bauarbeitern kommt der Artenschutz
Die Neue Fahlenbergbrücke über den Gosener Kanal wird mit ihren 40 Metern Länge ganz sicher ein "Jahrhundertbau". Jetzt wurde der Baubeginn wieder einmal verschoben.
Nach Auskunft der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz beginnen der Bau einer Behelfsbrücke sowie der Ersatzneubau nach derzeitigem Stand erst Anfang 2020. Diese Aussage ist wichtigster Inhalt in einer schriftlichen Antwort des Senats auf den Fragenkatalog des Köpenicker SPD-Abgeordneten Tom Schreiber. Der hatte, wie schon 2017 und 2018, nach dem Stand der Planungen gefragt. Im vorigen Jahr hatte die Senatsverwaltung noch den Baubeginn im ersten Quartal 2019 versprochen.
„Zurzeit werden die Ausführungsplanungen und Vergabeunterlagen insbesondere für die Ertüchtigung der Umfahrungsstrecke sowie für den Neubau und den Bau der Behelfsbrücke erstellt und finalisiert ...“ Weiterhin schreibt Verkehrsstaatssekretär Ingmar Streese von zu beachtenden Randbedingungen wie Trinkwasserschutz, Vogelschutz und Lage im Naturschutzgebiet. Die Baukosten werden aktuell mit 5,6 Millionen Euro angegeben, „... eine weitere Kostensteigerung ist nach derzeitigem Kenntnisstand nicht auszuschließen.“ teilt der Staatssekretär weiterhin mit.
Ursprünglich sollte die 1983 errichtete Brücke saniert werden. Die Arbeiten begannen im Sommer 2010, die Kosten waren mit 1,5 Millionen Euro veranschlagt. Nach Entdeckung irreparabler Schäden wurden die Arbeiten im Mai 2011 abgebrochen.
Seitdem war die Sanierung mehrfach verschoben worden. Hatte man dem Abgeordneten im Jahr 2014 noch einen Baubeginn für 2016 versprochen, war zwei Jahre später bereits 2018 im Gespräch. „Die zuständige Senatsverwaltung merkt nicht, dass der Südosten Berlins ein großes Brückenproblem hat. Eine sichere Verkehrsplanung für unseren Teil der Stadt sieht anders aus“, ärgert sich der SPD-Abgeordnete Tom Schreiber.
Über die Neue Fahlenbergbrücke fließt der Verkehr von Brandenburger Berufspendlern nach Berlin hinein und von Einkaufstouristen aus Köpenick nach Erkner und Gosen. Im Müggelpark Gosen waren vor Jahren sogar Unterschriften gesammelt worden, um während der Bauarbeiten die Umfahrung über eine Behelfsbrücke durchzusetzen.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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