Wirtin Dagmar Tabbert: „Neu-Helgoland“ wird wieder aufgebaut
Müggelheim. Am 18. Juli hat es in der Traditionsgaststätte „Neu-Helgoland“ gebrannt. Eine Woche später besuchte Berliner-Woche-Reporter Ralf Drescher die Brandstelle.
Wirtin Dagmar Tabbert läuft in Gummistiefeln durch das Gebäude. Tische und Stühle sind ausgeräumt, der Bodenbelag entfernt. Auf dem Boden stehen Auffangbecken, von der Decke tropft Wasser. „Die meisten Schäden haben das Löschwasser und der Regen der letzten Tage angerichtet“, erzählt Wirtin Dagmar Tabbert. Im Hintergrund flitzen Mitarbeiter von Fachfirmen durch die Gegend, unterstützt von den Mitarbeitern des Restaurants. Am Tag nach dem Brand hatten Freunde und Anwohner geholfen, das Löschwasser im wahrsten Sinn des Wortes aus dem Gebäude zu schaufeln. Überall wird aufgeräumt, Wasser entfernt oder Brandschutt in Säcke und Container verpackt. In den Säcken befindet sich die angesengte Wärmedämmung, in den Containern verkohlte Balken des Dachstuhls. In all dem vermeintlichen Chaos beantwortet Dagmar Tabbert auch gleich die im Raum stehende, aber noch nicht gestellte Frage des Reporters: „Wir bauen ,Neu-Helgoland' wieder auf!“
Brand bei Mülltonnen
Fest steht inzwischen, wo das Feuer ausgebrochen ist: nämlich in einem kleinen Nebengebäude, in dem die Mülltonnen des Lokals abgestellt wurden. „Ich war kurz zuvor noch in meinem Büro. Ich habe trotz offenem Fenster nichts gerochen und keine Flammen gesehen“, erinnert sich Dagmar Tabbert. Ein paar Minuten später schaute die Wirtin noch nach den Gästen einer privaten Party. „Plötzlich fragte einer, ob ich da hinten eine orange Lampe installiert habe. Und dann bemerkten wir alle das Feuer. Mitarbeiter haben noch versucht, die Flammen mit Feuerlöschern zu ersticken, ohne Erfolg“, berichtet Dagmar Tabbert.
Als die Feuerwehr eintraf, loderten die Flammen bereits im Dachstuhl des Hauptgebäudes. Es dauerte dann fast vier Stunden, bis der Brand gelöscht war. Glück im Unglück: Ausgebrannt ist nur der Dachstuhl, die obere Etage mit Hotelzimmern, Büro und privater Wohnung der Wirtin blieb von den Flammen verschont. Aber Löschwasser und Regen der letzten Tage haben auch hier ihre Spuren hinterlassen. „Zum Glück ist unseren Kundenunterlagen und der Computertechnik nichts passiert, Verträge und Rechnungen sind nicht verlorengegangen“, erzählt Wirtin Tabbert.
Wieder offen zu Weihnachten?
Fast jeden Tag ist jetzt die Versicherung zu Besuch. Es muss geklärt werden, was weiter verwendet werden kann und was entsorgt werden muss. Die komplette Ausrüstung der Küche muss auf Schäden an den elektrischen Bauteilen überprüft werden, auch hier ist Löschwasser vom Dachstuhl hineingeflossen. Alles, was bei Renovierungs- und Reparaturarbeiten im Wege stehen kann, muss über Monate eingelagert werden. Einen vorsichtigen Zeitplan lässt sich Dagmar Tabbert dann doch entlocken: „Im Oktober wollen wir im Garten ein Zelt aufstellen, damit wieder Konzerte stattfinden können. Und ich hoffe, dass zu Weihnachten Gaststätte und Küche wieder in Betrieb gehen können“, sagt Dagmar Tabbert zum Abschied.
Hinweise für Gäste und Informationen, wie der Wiederaufbau mit Spenden unterstützt werden kann, finden sie auf der Internetseite der Gaststätte: www.neu-helgoland.de
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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