Ersatzneubau macht Fortschritte
An der Marggraffbrücke wurde eine Behelfsbrücke eingehoben
Das Neubauprojekt der Marggraffbrücke über den Britzer Verbindungskanal hat eine wichtige Etappe genommen. Am 13. Juli wurde vor Ort eine Behelfsbrücke für Radfahrer und Fußgänger eingehoben. Auf ihr wird auch eine provisorische Trinkwasserleitung verlegt.
„Damit wurde jetzt ein wichtiger Meilenstein zur Vorbereitung der nächsten Arbeiten für Leitungsumverlegungen und den eigentlichen Ersatzneubau der Brücke erreicht“, teilte das Wasserstraßen-Neubauamt Berlin (WNA) mit. Mit dem bisherigen Baufortschritt des im Herbst begonnenen Neubauvorhabens zeigte sich das WNA zufrieden. In den ersten zehn Monaten Bauzeit haben eigenen Angaben zufolge umfangreiche Umbauarbeiten für die an der Brückenanlage überführten Leitungen stattgefunden. Bereits am 1. März sei westlich der Brücke eine neue Medienbrücke für die Überführung von Fernwärme- und Gasleitungen eingehoben worden. Zuständig für die Bauarbeiten ist die vom WNA Berlin beauftragte Firma „Berger Bau SE“ als Generalauftragnehmer.
„Besondere Herausforderung bei diesem Bauvorhaben sind die insgesamt 35 an der Brückenanlage überführten Leitungen, die unter Aufrechterhaltung des Straßen- und Schiffsverkehrs zum Teil mehrfach umgebaut werden müssen“, erklärte Sabine Hüller, verantwortliche Baubevollmächtigte des WNA. „Dafür sind unter anderem auch zahlreiche Bauzustände für die Straßenverkehrsführung zu planen, anzuordnen und umzusetzen.“ Beteiligt seien die Verkehrslenkung Berlin, das Straßen- und Grünflächenamt Treptow-Köpenick, die Polizei und die Leitungsbetreiber.
Die Marggraffbrücke, die die Köpenicker Landstraße (B 96a) über den Britzer Verbindungskanal führt und die Ortsteile Niederschöneweide und Baumschulenweg miteinander verbindet, ist eine der wichtigsten Brückenbauwerke in Treptow-Köpenick. Täglich wird sie von 30 000 bis 40 000 Fahrzeugen überquert. Die Buslinien 165 und 365 sowie die Nachtbuslinien N60 und N65 verkehren darüber. Wenn die BVG in Zukunft in unmittelbarer Nähe ihren neuen Betriebshof für Elektrobusse eröffnet, dürfte sie noch mehr an Bedeutung gewinnen.
Der Neubau der Marggraffbrücke soll zudem die Möglichkeit offenhalten, dort irgendwann auch einmal Straßenbahnschienen verlegen zu können. Weil die Bauarbeiten an der Marggraffbrücke bei laufendem Verkehrsbetrieb stattfinden, dauert das Projekt insgesamt fünf Jahre. Eine Fertigstellung soll bis Ende 2026 erfolgen. Für den Autoverkehr bleiben laut WNA Berlin über alle Bauphasen mindestens je zwei nutzbare Spuren pro Fahrtrichtung erhalten. Der Schiffsverkehr auf dem Britzer Verbindungskanal wird nur tageweise eingeschränkt.
Nötig ist der Neubau, weil das von 1963 bis 1965 errichtete Brückenbauwerk unter Korrosion und Betonkrebs leidet. Da Experten den Zustand als zu schlecht für eine Sanierung eingeschätzt haben, wurde ein Ersatzbau unumgänglich. Die Marggraffbrücke befindet sich im Eigentum der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes. Die Herstellungskosten für die neue Kreuzungsanlage in Höhe von rund 23 Millionen Euro finanziert der Bund. Neun mit notwendigen Folgemaßnahmen betroffene Leitungsbetreiber investieren zudem noch einmal zirka fünf Millionen Euro in die notwendigen Anpassungen ihrer Netzinfrastruktur.
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
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