Arbeiten sollen im November beginnen
Bauauftrag für Neubau der Marggraffbrücke vergeben

Die in den 60er-Jahren errichtete Marggraffbrücke leidet unter Betonkrebs, wird deshalb abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. In der Mitte der neuen Brückenkonstruktion könnte in Zukunft auch eine Straßenbahn über den Britzer Verbindungskanal fahren. | Foto:  Wasserstraßen-Neubauamt Berlin
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  • Die in den 60er-Jahren errichtete Marggraffbrücke leidet unter Betonkrebs, wird deshalb abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. In der Mitte der neuen Brückenkonstruktion könnte in Zukunft auch eine Straßenbahn über den Britzer Verbindungskanal fahren.
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Voraussichtlich im November sollen die Arbeiten für den Ersatzneubau der Marggraffbrücke beginnen. Das teilte das Wasserstraßen-Neubauamt Berlin (WNA) nach Vergabe des Bauauftrags an das Unternehmen „Berger Bau SE“ mit. Fertiggestellt soll die neue Brücke Ende 2026 sein.

Die Marggraffbrücke, die die Ortsteile Baumschulenweg und Niederschöneweide verbindet und die Köpenicker Landstraße (B96a) über den Britzer Verbindungskanal führt, befindet sich in einem schlechten Zustand. An dem Bauwerk wurden irreparable Schäden festgestellt, verursacht durch sogenanntes Ettringittreiben und Alkali-Kiesel-Säure-Reaktionen, umgangssprachlich als Betonkrebs bezeichnet. Nach Angaben der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes, die die von 1963 bis 1965 errichtete Spannbetonbrücke unterhält, weise diese außerdem Spannungsrisskorrosion an den Stahlspanngliedern auf. Eine Sanierung ist somit nicht mehr möglich. Nur noch ein Abriss kommt infrage.

Für den Verkehr ist die Marggraffbrücke von großer Bedeutung. Überquert wird sie pro Tag von 30 000 bis 40 000 Fahrzeugen. Genutzt wird sie von den Buslinien 165 und 365 sowie den Nachtbuslinien N60 und N65. Über die gesamte Bauzeit sollen für den Kraftfahrzeugverkehr mindestens je zwei Fahrspuren pro Richtung erhalten bleiben. Für Fußgänger ist in der ersten Bauphase eine Behelfsbrücke vorgesehen. Später sollen diese dann die erste der beiden neu herzustellenden Brückenüberbauten nutzen. Der Schiffsverkehr auf dem Britzer Verbindungskanal wird durch die Bauarbeiten nur an einzelnen Tagen eingeschränkt.

„Besondere Herausforderung bei diesem Bauvorhaben sind insgesamt 35 an der Brücke überführte Leitungen, die unter Aufrechterhaltung des Straßen- und Schiffsverkehrs zum Teil mehrfach umgebaut werden müssen“, sagt Sabine Hüller, verantwortliche Baubevollmächtigte des WNA. Hierzu seien umfangreiche Vorabstimmungen zur Einstellung in die Netzbetriebspläne der Leitungsbetreiber erforderlich gewesen. Es sei vereinbart worden, dass der überwiegende Teil aller Bauleistungen an nur einen Generalauftragnehmer vergeben wird.

Die neue Brückenanlage wird nach Fertigstellung über je drei Fahrbahnen pro Richtung, dazu beidseitig angeordnete, getrennte Geh- und Radwege mit einer Gesamtbreite von 6,10 Meter verfügen. In Fahrtrichtung stadtauswärts wird auf der Brücke eine Linksabbiegespur in die Minna-Todenhagen-Straße dazukommen. Daraus ergeben sich Fahrbahnbreiten von insgesamt 9,75 Metern stadteinwärts und 13 Metern stadtauswärts. Die Konstruktion macht es zukünftig möglich, an beiden Ufern des Britzer Verbindungskanals einen Fuß- und Radweg unter der Brücke durchzuführen. „Nach Untersuchungen der Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz erlaubt die neue Brückenkonstruktion auch eine spätere Überführung der im weiteren Bedarf des aktuellen Nahverkehrsplans von Berlin vorgesehenen Straßenbahntrasse für die Neubaustrecke der Linie M41 zwischen dem Potsdamer Platz und Schöneweide“, informierte das WNA Berlin.

Die Kosten für den Ersatzneubau in Höhe von rund 23 Millionen Euro übernimmt der Bund. Im März war noch von 16 Millionen Euro die Rede. Die prognostizierten Kosten sind somit innerhalb eines halben Jahres um fast 44 Prozent gestiegen. Neun mit notwendigen Folgemaßnahmen betroffene Leitungsbetreiber investieren darüber hinaus noch einmal etwa fünf Millionen Euro in die Anpassung ihrer Netzinfrastruktur.

Die in den 60er-Jahren errichtete Marggraffbrücke leidet unter Betonkrebs, wird deshalb abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. In der Mitte der neuen Brückenkonstruktion könnte in Zukunft auch eine Straßenbahn über den Britzer Verbindungskanal fahren. | Foto:  Wasserstraßen-Neubauamt Berlin
Die Marggraffbrücke wird täglich von 30.000 bis 40.000 Fahrzeugen überquert. | Foto: Wasserstraßen-Neubauamt Berlin
Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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