Kunstwerk wird später wieder aufgestellt
Drakes „Stier“ steht jetzt im Depot

Andreas Stock dirigiert die Plastik. | Foto: Drescher
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Rund 60 Jahre stand die Bronzeplastik „Stier“ in der Grünanlage am Bahnhof Schöneweide. Jetzt wurde das Kunstwerk abgebaut und eingelagert.

Andreas Stock dirigiert rund eine Tonne. Soviel wiegt nämlich die Plastik, die noch immer mit dem Sockel verbunden ist. Sein Kollege Thomas Feldt bedient den Kran und legt die Bronzeplastik auf die Ladefläche des Lkw. Nun wird der „Stier“ erst einmal auf den Werkhof des Straßen- und Grünflächenamts gebracht. Dann wird sich ein Fachmann um die Farbschmierereien kümmern, danach wird die Plastik eingelagert.

Grund für die Demontage ist der verwahrloste Zustand der Grünanlagen am Bahnhof Schöneweide. Rund um den Stier hatten in den vergangenen Monaten Obdachlose ihr Lager aufgeschlagen, Schlafstätten eingerichtet und sogar auf Feuerstellen Essen gekocht. „Ich hatte schon Sorge, dass das Kunstwerk eines Tages von Schrottdieben gestohlen wird“, sagt Anwohner Frank Fichtner, der die Demontage beobachtet hat.

Die Plastik wird nun für einige Jahre im Depot bleiben. Erst nach der Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes – vermutlich ab 2022 – soll das Kunstwerk dort einen neuen Platz finden.

Der „Stier“ stammt vom Rahnsdorfer Bildhauer Heinrich Drake (1903-1994). Er wurde 1938 gefertigt und Mitte der 50er-Jahre für die Neugestaltung der Grünanlage am Bahnhof vom Gartenamt des damaligen Bezirks Treptow angekauft. Von Drake gibt es weitere Kunstwerke im Bezirk, darunter die „Pantherkatze“ im Luisenhain und "Junge Pferde“ vor dem S-Bahnhof Wilhelmshagen. Eine Tafel am bisherigen Standort des „Stier“ informiert über die Hintergründe der Demontage.

Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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