Fußgängertunnel bleibt geschlossen
Niederschöneweide. Fußgänger werden vermutlich noch mehrere Monate auf den Tunnel am Bahnhof Schöneweide verzichten müssen. Durch die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz wurde mitgeteilt, dass die Arbeiten zur Reparatur erst im Herbst beauftragt werden.
Die Berliner Woche hatte bereits Anfang Februar berichtet, dass der 1972 eröffnete Tunnel unter der Michael-Brückner-Straße nach einem Brand am 20. Dezember 2016 gesperrt worden war. Abgeordnetenhausmitglied Stefan Förster (FDP) aus Köpenick hatte danach bei der zuständigen Senatsverwaltung nach dem Umfang der Schäden und den Sanierungsarbeiten gefragt. Dazu liegt jetzt die schriftliche Antwort von Staatssekretär Jens-Holger Kirchner (Bündnis 90/Grüne) vor. „Der Brand führte zur Zerstörung der abgehängten Tunneldecke einschließlich der Tunnelbeleuchtung und aller Türen zu den Betriebsräumen im Bereich des Ausgangs zum Bahnhof. Ferner wurde der Aufzug erheblich beschädigt, Wände und Tunneldecke sind stark verrußt“, teilt Kirchner mit. Zu den Kosten gibt es noch keine Aussage, da gerade erst der Umfang der erforderlichen Bauleistungen ermittelt wird. Diese sollen im Herbst 2017 vergeben werden.
Das Land Berlin hatte in den Tunnel in den letzten Jahren übrigens kräftig investiert, obwohl das 45 Jahre alte Bauwerk erst 1994 modernisiert worden war. „In den letzten zehn Jahren sind für Instandsetzung und Erhalt der Tunnelanlage einschließlich deren Fahrtreppen und Aufzüge Kosten in Höhe von 877 000 Euro entstanden“, antwortet Kirchner dem Abgeordneten Stefan Förster.
Mit dem für die 2020er-Jahre geplanten Umbau des Bahnhofsumfelds könnte der teure Tunnel ohnehin still gelegt werden. Nach Auskunft des Staatssekretärs werde eine ebenerdige Führung des Fußgängerverkehrs bevorzugt. Dazu wird vor Beginn dieser Arbeiten ein Verkehrskonzept erstellt, wie die Senatsverwaltung mitteilt. RD
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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