Fußgängertunnel wird verfüllt
Planungen für Rückbau der Unterführung am Bahnhof Schöneweide haben begonnen

Seit Ende 2016 ist der Fußgängertunnel unter der Michael-Brückner-Straße am Bahnhof Schöneweide gesperrt. Wie es damit jetzt weitergehen soll, wollte Lars Düsterhöft (SPD), Abgeordneter für Schöneweide und Johannisthal, wissen und stellte eine parlamentarische Anfrage.

„Erst wurde die Sanierung probiert, dann über eine mögliche Nachnutzung diskutiert, und Jahre später fiel die Entscheidung, den Tunnel zu verfüllen. Seitdem passiert nichts“, so Düsterhöft. „Der Tunnel und das Umfeld verwahrlosen beständig.“ Jetzt interessiere der aktuelle Stand.

Die Planungen hätten begonnen, antwortete Staatssekretärin Claudia Elif Stutz von der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt. Aktuell lägen Vorplanungsunterlagen zum Rückbau der Unterführung vor, sie seien in der Prüfung. Parallel dazu erfolge die Vorbereitung des Vergabeverfahrens zum Rückbau der technischen Anlagen im Tunnel. Die Maßnahme gliedere sich in mehrere Phasen. Einen Zeitplan für den Beginn des Rückbaus konnte Stutz nicht nennen. Dies sei abhängig vom Fortschritt der Arbeiten beteiligter Dritter, unter anderem der Deutschen Bahn Netz AG und der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG). Düsterhöft fragte auch nach den monatlichen Kosten für den noch bestehenden Tunnel. Die für eine verkehrssichere Absperrung seien gering, antwortete die Staatssekretärin. Darüber hinaus fielen keine Unterhaltungskosten an, da die Technik außer Betrieb sei und nicht gewartet werden müsse.

Die im Tunnel vorhandenen Mosaike aus dem Jahre 1973 sollen erhalten bleiben. Sie zeigen Freizeitaktivitäten wie Fahrradfahren und Rudern und wurden von dem Künstler Klaus Roenspieß gestaltet. „Es gibt fortwährend Abstimmungen, unter anderem mit dem Bezirk Treptow-Köpenick, inwiefern die Mosaike einer Nachnutzung im öffentlichen Raum zugeführt werden können“, so Stutz.

Die Bauarbeiten im, am und rund um den 1868 eröffneten Bahnhof Schöneweide sind ein seit 2018 laufendes Mammutprojekt mit dem Titel „Verkehrslösung Schöneweide“. Zu den Maßnahmen für eine fahrgastfreundliche „Mobilitätsdrehscheibe“ gehören unter anderem die Modernisierung der Station, neue Aufzüge, neue Bahnsteige, eine Personen- und eine Straßenbahnunterführung, neue barrierefreie Haltestellen für Tram und Bus, Fahrtreppen sowie ein neugestalteter Vorplatz. Derzeit wird mit der Fertigstellung bis zum Herbst gerechnet.

Autor:

Ulrike Martin aus Neukölln

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