Rückschlag im Brückenbau: Bei Montagearbeiten stürzte schweres Bauteil ab

Beim Einschub der Brücke war noch alles in Ordnung, Anwohner verfolgten die Arbeiten. | Foto: Ralf Drescher
2Bilder
  • Beim Einschub der Brücke war noch alles in Ordnung, Anwohner verfolgten die Arbeiten.
  • Foto: Ralf Drescher
  • hochgeladen von Ralf Drescher

Oberschöneweide.Am 26. August wurde der erste Teil der neuen Spreebrücke über den Fluss geschoben. Am Sonntag, 30. August, gegen 16.20 Uhr soll am Spreeufer in Oberschöneweide ein weiteres Bauteil an die Brücke geschweißt werden. Doch das 65 Tonnen schwere Stahlteil bricht ab und stürzt auf die Baustelle.

Dabei werden Gasflaschen beschädigt, Azytelen – wird zum Schweißen benötigt – gerät in Brand. Dicke Rauchschwaden ziehen über das Umfeld der Baustelle. Die Feuerwehr ist schnell vor Ort, kann die Flammen löschen und die Explosionsgefahr bannen. „Wir sind froh, dass bei dem Unglück keine Menschen verletzt wurden“, sagt Petra Rohland, Sprecherin der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt. Derzeit wird nach ihren Angaben geprüft, ob das abgefallene Bauteil noch verbaut werden kann. Nach erster Inaugenscheinnahme wurde es beim Sturz auf den weichen Boden nicht beschädigt. Der Schlag hatte im Umfeld merkbare Erschütterungen verursacht, selbst auf der mehrere Hundert Meter entfernten Spreefähre war der Aufschlag zu spüren. Die Ursache des Absturzes wird noch geprüft.

Vermutlich wird das fast 50 Millionen Euro teure Bauvorhaben durch den Vorfall aber nicht verzögert. Bis 2017 soll die Brücke als Teil der Süd-Ost-Verbindung fertig sein, später ist die Verlängerung bis zur Autobahn A 113 geplant. Die neue Spreebrücke soll vor allem die Wohngebiete in Oberschöneweide, darunter die Anwohner von Siemens-, Edison- und Wilhelminenhofstraße, vom Durchgangsverkehr entlasten.

In den kommenden Tagen treffen auf der Montagestelle an der Schnellerstraße die nächsten Stahlteile aus Zwickau ein. Daraus wird dann die zweite Brückenhälfte montiert, die dann im Sommer 2016 eingeschoben werden soll.

Weil die Spree im Bereich der Baustelle unmittelbar nach dem Unglück komplett gesperrt worden war, hatten Berufsschifffahrt und Sportbootführer das Nachsehen. Die Schiffe der Stern und Kreis Schiffahrt kamen vom Treptower Hafen nicht mehr zu den beliebten Fahrten rund um die Müggelberge. „Wir haben zwei Müggelseetouren in die Innenstadt verlegt. Und eine verbleibende Tour nimmt den Umweg über Neuköllner Verbindungskanal und Teltowkanal und dauert damit pro Richtung eine Stunde länger“, berichtet Bernd Grondke, technischer Leiter von Stern und Kreis. RD

Beim Einschub der Brücke war noch alles in Ordnung, Anwohner verfolgten die Arbeiten. | Foto: Ralf Drescher
Die Wasserschutzpolizei sperrte sofort die Spree im Unfallbereich. | Foto: Ralf Drescher
Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

16 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 272× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 908× gelesen
Gesundheit und Medizin
Das Dominikus Krankenhaus informiert zur Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Moderne Behandlung bei Hüft- und Knieschmerzen
Informationsabend Robotik-Chirurgie

Hüft- und Knieschmerzen beeinträchtigen die Lebensqualität und werden oft durch Verschleiß, Unfälle oder Fehlstellungen verursacht. Moderne Technologien wie die Robotik-Chirurgie bieten neue Möglichkeiten für eine präzisere und minimalinvasive Behandlung. Am 4. Januar laden wir Sie herzlich zu einem Informationsabend ein, bei dem Chefarzt Tariq Qodceiah, Leiter des Caritas Hüftzentrums, die Vorteile der Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen erläutert. Er erklärt, wie diese innovative...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 251× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.