Baubeginn im Fußgängertunnel
Sanierungskosten auf 300 000 Euro gestiegen
Lange gedauert hat es schon, ob es auch gut wird, zeigt sich am Jahresende. Im bei einem Brand vor drei Jahren beschädigten Fußgängertunnel am Bahnhof Schöneweide haben erste Arbeiten begonnen.
Das ist vor Ort bereits zu sehen und die Antwort auf eine Anfrage von Abgeordnetenhausmitglied Stefan Förster (FDP) bestätigt es. Er hatte bei der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz nach dem Stand der bereits vor zwei Jahren versprochenen Sanierung gefragt. „Erste Baumaßnahmen wie die Beseitigung von Brandrückständen und irreparablen Bauwerksteilen erfolgen im 2. Quartal. Aktuell wird die Wiederinbetriebnahme für Herbst 2019 erwartet“, schreibt Staatssekretär Ingmar Streese dem Köpenicker Abgeordneten.
Auf die erste Ausschreibung der Bauleistungen im April 2018 war bei der Senatsverwaltung kein einziges Angebot eingegangen. Bei einer erneuten Ausschreibung im September 2018 ging ein einziges Angebot ein, mit einem Mehrfachen der bei einer Kostenberechnung ermittelten Summe. „Das konnte aus Wirtschaftlichkeitsgründen nicht beauftragt werden. Um einen anderen Bieterkreis anzusprechen, erfolgte die Umstellung auf kleinteilige Vergaben einzelner Fachgewerke“, teilt Staatssekretär Streese mit.
Fakt ist, dass die Instandsetzung des Tunnels mit drei Jahren nicht nur deutlich länger als ursprünglich geplant dauert, sondern auch schon wieder teurer geworden ist. Derzeit geht man in der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz von rund 300 000 Euro aus. Im Frühjahr 2018 hatte der damalige Staatssekretär Nils-Holger Kirchner noch von 210 000 Euro berichtet. Im Herbst 2017 waren die Sanierungskosten von der gleichen Senatsverwaltung auf 50 000 Euro geschätzt worden.
Ohnehin hat der 1972 erbaute und 1994 modernisierte Tunnel unter der Michael-Brückner-Straße dem Land Berlin kein Glück gebracht. Allein 2006 bis 2016 mussten rund 877 000 Euro in die Beseitigung von Vandalismusschäden investiert werden.
„Die zuständige Senatsverwaltung kümmert sich lieber um den Bau grün getünchter und die anderen Verkehrsteilnehmer behindernden Fahrradspuren als um diese wichtige Fußgängerverbindung zum Bahnhof Schöneweide. Ein Teil der Preissteigerung beruht ja auf dem Anstieg der Preise für Bauleistungen in den letzten Jahren. Hätte man 2017 die Sanierung durchgeführt, hätte das Land Berlin vermutlich eine Menge Geld gespart", ärgert sich Stefan Förster.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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