Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit gewürdigt
Ankerpunkt der Industriekultur

Übergabe der Plakette: Gernot Klemm, stellvertretender Bürgermeister, Christine Glauning, Josepg Hoppe (Technikmuseum), Meinrad Grewenig (ERIH) und Kulturstaatssekretär Torsten Wöhlert. | Foto: Ralf Drescher
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  • Übergabe der Plakette: Gernot Klemm, stellvertretender Bürgermeister, Christine Glauning, Josepg Hoppe (Technikmuseum), Meinrad Grewenig (ERIH) und Kulturstaatssekretär Torsten Wöhlert.
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Seit 2006 gibt es das Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit. In erhaltenen Baracken aus der Nazizeit an der Britzer Straße wird erforscht, wie Zwangsarbeiter und Militärinternierte durch das Naziregime ausgebeutet wurden. Jetzt ist das Zentrum Ankerpunkt der Europäischen Route der Industriekultur (ERIH) geworden.

Was haben die anderen 106 Ankerpunkte wie der Ziegeleipark Mildenberg, das Deutsche Technikmuseum, das Historisch-Technische Museum Peenemünde oder das Filmmuseum in Wolfen mit dem früheren Zwangsarbeiterlager zu tun?

„Alle deutschen Industriebetriebe haben im Dritten Reich ausländische Zwangsarbeiter eingesetzt. Die Arbeitskraft der im Lager an der Britzer Straße untergebrachten Menschen wurde durch Firmen wie AEG und Pertrix-Batteriefabrik und die Deutsche Reichsbahn ausgebeutet. Für diesen Teil der Industriegeschichte steht unser Dokumentationszentrum“, erklärt Leiterin Christine Glauning. Die feierliche Aufnahme als einer von 107 Ankerpunkten unter den über 1800 Standorten der Europäischen Rote der Industriekultur erfolgte am Rand der ERIH-Jahrestagung, die in Berlin stattfand. ERIH-Präsident Meinrad Grewenig war extra dazu nach Niederschöneweide gekommen. „‚Industrie und Krieg‘ ist der Titel einer unserer 14 Themenrouten. Die ist jetzt um einen wichtigen Standort ergänzt. Zur Industriekultur gehören technische Highlights. Sie hat aber auch dunkle Seiten. Die Erinnerung an die Gräueltaten des Naziregimes wachzuhalten, ist eine wichtige Aufgabe der Gegenwart“, erklärte Meinrad Grewenig.

Das Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit gibt es seit 2006. Es gehört zur Stiftung Topographie des Terrors. Seit der Eröffnung wurden 115 000 Besucher gezählt. Neben zwei Dauerausstellungen gab es bisher mehrere Sonderausstellungen, darunter „Batterien für die Wehrmacht“, die den Einsatz von Zwangsarbeitern in der Niederschöneweider Batteriefabrik Pertrix behandelte. Die vom Zentrum genutzten denkmalgeschützten Bauten sind die letzten original erhaltenen Zwangsarbeiterunterkünfte im Berliner Raum.

Infos zur Route der Industriekultur und zum Dokumentationszentrum unter www.erih.de, www.ns-zwangsarbeit.de.

Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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