Tanzen für die Wissenschaft
Forschungsprojekt im Revier Südost mit bis zu 1000 Partygästen
Im Revier Südost an der Schnellerstraße 137 kommt am 13. August ein Pilotprojekt zur Anwendung. Bis zu 1000 Teilnehmer, komplett ohne Maske und ohne Mindestabstände, dürfen unter wissenschaftlicher Beobachtung von 18 Uhr abends bis 6 Uhr morgens zu Techno- und Housemusik tanzen.
Dahinter steckt das Forschungsprojekt „Hygieia“ (Hygienekonzepte und Infektionsschutz in der Veranstaltungsbranche). Gefördert wird es vom Institut für angewandte Forschung Berlin (IFAF) im Forschungsverbund von Prof. Dr. Claudia Winkelmann (Projektleitung) von der Alice-Salomon-Hochschule Berlin und Prof. Thomas Sakschewski von der Beuth Hochschule für Technik Berlin. Das interdisziplinäre Projekt untersucht, ob und wie beispielsweise Clubs auch während der Corona-Pandemie öffnen können, ohne die Ausbreitung von Infektionen zu verursachen. Hintergrund ist, dass die Veranstaltungsbranche durch die Pandemie in existenzielle Not geraten ist und dringend eine Perspektive benötigt. Als Projektpartner ist deshalb auch die Clubkommission dabei.
Tracker misst die Abstände
Der Ablauf sieht vor, dass sich die Besucher vorher online für die vom Gesundheitsamt genehmigte Veranstaltung anmelden. Auf das Gelände gelangen sie nur gegen Vorlage eines digitalen negativen Testnachweises, Nachweises über die vollständige Impfung oder Genesenen-Nachweises. Während des Abends tragen sie auf freiwilliger Basis einen Tracker mit sich, der die Abstandsunterschreitungen zu anderen Besuchern misst. Auf der Tanzfläche und den anderen Bereichen wird das Verhalten der Gäste von Beobachtern überwacht und dokumentiert. Zehn Tage nach der Veranstaltung erfolgt eine Nachtestung der Teilnehmer. Ausgenommen hiervon sind nur Geimpfte und Genesene.
Am 13. Juni gab es bereits
eine Tanzveranstaltung
Bereits am 13. Juni hatte es vor Ort eine Open-Air-Tanzveranstaltung mit 220 Studienteilnehmern gegeben. Dabei wurden nicht nur die Besucher überwacht, sondern auch die Mitarbeiter und Arbeitsprozesse im laufenden Betrieb. Insgesamt konnten die Beobachter 501 Verstöße gegen Aufgaben und Anforderungen des Hygienekonzepts über den gesamten Veranstaltungsverlauf feststellen. Die meisten gab es beim Verzehr von Getränken. Bei den Beschäftigten wurden damals 265 Verstöße registriert. Die Nachtestungen führten zu keinem positiven Ergebnis. Beschäftigte und Gäste hätten sich „zumeist regelkonform verhalten“.
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
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