Georg Krause fotografiert Berliner aus aller Welt
Der Fotograf aus Oberschöneweide hatte gelesen, dass derzeit Menschen aus 190 Staaten in Berlin leben. Angelehnt an die Worte von John F. Kennedy 1963 vor dem Schöneberger Rathaus hat Krause sein Projekt "Ich bin ein Berliner" genannt. Vor der Kamera des Fotografen werden sie alle zu Berlinern. Ibrahim aus Jordanien, Elfadi aus Marokko, Ezter und Marton aus Ungarn und Vasiliki aus Griechenland, deren Porträts schon auf der Internetseite des Projekts zu sehen sind.
Gerade bringt sich Carlos (34) aus Guatemala vor der Kamera in Position. Der junge Mann ist Betriebswirt, lebt schon vier Jahre in Berlin und spricht inzwischen gut Deutsch. "Es ist eine tolle Idee, Berliner aus so vielen Ländern in dem Projekt zu vereinen", meint er. Ähnlich sieht es Martin (47), ein Kanadier mit deutschen Wurzeln. Allerdings plaudert er lieber auf Englisch. Er wohnt schon seit 2003 in Berlin, lebt von der Arbeit als DJ und macht künstlerische Videoprojekte. Martin ist Doppelstaatler, ein irischer Pass sichert dem Kanadier dauernden Aufenthalt in der Europäischen Union. "Berlin ist new" hat er unter anderem auf sein Schild geschrieben, welches auch mit abgelichtet wird. Bisher hat Fotograf Georg Krause schon 230 Menschen aus 62 Nationen fotografiert. Vor allem aus Ozeanien und Afrika fehlen ihm aber noch viele Länder. "Ich schicke jedoch keinen Bewerber weg und fotografiere dann eben mehrere Vertreter eines Landes", sagt Krause.
Bis 2016 soll das Projekt abgeschlossen sein. Dann gibt es eine Ausstellung - Wunschort des Fotografen ist das Willy-Brandt-Haus an der Stresemannstraße - und einen Katalog. Unterstützt wir das Projekt "Ich bin ein Berliner" bisher unter anderem von der Bezirksverordnetenversammlung Treptow-Köpenick sowie aus Mitteln der dezentralen Kulturarbeit, Spenden sind immer willkommen.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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