Luise. Archäologie eines Unrechts
Neue Ausstellung im Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit
"Luise. Archäologie eines Unrechts" heißt eine neue Ausstellung des Fotografen Stefan Weger im Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit.
Der 15-jährige Pole Walerian Wróbel wird 1941 zur Zwangsarbeit nach Bremen verschleppt. Er hat Sprachprobleme und Heimweh. Nach zehn Tagen legt Walerian Feuer, weil er hofft, dann nach Hause geschickt zu werden. Die Bäuerin Luise lässt ihn jedoch von der Gestapo abholen. Walerian Wróbel wird ins KZ Neuengamme gebracht und am 25. August 1942 hingerichtet. Luise war die Urgroßmutter des Fotografen Stefan Weger.
Weger stellt sich mit dieser Ausstellung seiner mit dem Nationalsozialismus verwobenen Familiengeschichte. "Archäologie eines Unrechts" nennt er sein fotografisch- künstlerisches Projekt zum Tod des jungen Zwangsarbeiters. Stefan Weger suchte Familienfotos, erkundete das Gelände um den alten Bauernhof und trug Akten des Falls zusammen. Entstanden ist ein dichtes visuelles Portrait einer Familiengeschichte im Nationalsozialismus, das um Vergessen und Bewusstmachung kreist. Das Fotobuch zu "Luise. Archäologie eines Unrechts" wurde 2021 mit dem Deutschen Fotobuchpreis in Gold ausgezeichnet.
Die Ausstellung im Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit, Britzer Straße 5, ist vom 16. Juni bis 28. Januar 2024 in Baracke 5 zu sehen. Geöffnet ist Dienstag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei. Am 24. Juni 13 Uhr sowie an weiteren Terminen gibt es eine Kuratorenführung mit Stefan Weger (ohne Anmeldung).
Weitere Informationen unter www.ns-zwangsarbeit.de
Autor:Silvia Möller aus Wedding |
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