Stefan Horvath ist seit 1989 unterwegs durch Europa

Stefan Horvath machte am Bahnhof Schöneweide Station. | Foto: Ralf Drescher
  • Stefan Horvath machte am Bahnhof Schöneweide Station.
  • Foto: Ralf Drescher
  • hochgeladen von Ralf Drescher

Niederschöneweide. Der Bahnhof Schöneweide mit dem Vorplatz, der nach Treptow-Köpenicks Partnerstadt Cajamarca benannt ist, ist genau der richtige Ort, um einen Weltfriedenswanderer kennenzulernen.

Das ist Stefan Horvath aus Wien, dort früher einmal als Bauunternehmer tätig. Seit 1989 ist der Mittfünfziger als Weltfriedenswanderer unterwegs. Heimat, Job und Wohnung hat er aufgegeben. "Damals kam mit dem Ende des Kommunismus in mehreren Staaten Europas wieder der Nationalismus auf, der Frieden war in Gefahr. Und das ist er ja heute noch, wie die Ereignisse in der Ukraine zeigen", sagt er.

Den Titel Weltfriedenswanderer hat Horvath sich selbst gegeben. Unterwegs ist er in der Regel zu Fuß, nur in Städten leistet er sich mal ein Ticket für Bus oder U-Bahn. Nach Schöneweide ist er nicht ohne Grund gekommen. "Ich habe gehört, dass hier Rechtsradikale ihr Unwesen treiben und damit den Frieden stören", sagt er. Eigentlich will er für ein Foto zur Nazikneipe "Zum Henker", hört dann aber mit Befriedigung, dass ihr vom Hauseigentümer gekündigt wurde.

Überall, wo Stefan Horvath hinkommt, sucht er den Weg in die Öffentlichkeit, besucht Bürgermeister und die Pressestellen der Rathäuser, um Öffentlichkeitsarbeit in Sachen Weltfrieden zu machen. Auch wenn manche Zeitgenossen über den selbst vergebenen Titel Weltfriedenswanderer vielleicht schmunzeln: Stefan Horvath ist es mit seiner Mission sehr ernst. Seit dem Start vor 25 Jahren hat er fast 50 000 Kilometer zurückgelegt und 60 Paar Wanderschuhe verbraucht. Er war schon in ganz Europa, auch in Bosnien, Albanien und Bulgarien. "Während des Jugoslawienkriegs bin ich in Bosnien mehrere Tage in kroatischer Kriegsgefangenschaft gewesen", berichtet er.

In Österreich war er schon mehrere Jahre nicht, er sieht sich eh als Weltbürger. Nach dem Gastspiel in Berlin geht es nun bald nach Hamburg, dort will der Weltfriedenswanderer bei den Ostermärschen mitmarschieren.

Freunde haben eine Internetseite eingerichtet, dort findet man Wissenswertes zu den Wanderstationen: www.weltfriedenswanderer.info.
Ralf Drescher / RD
Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

16 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 702× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für rund 258.000 Haushalte in Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf baut die Telekom Glasfaserleitungen aus.  | Foto: Telekom

Glasfaser-Internet hier im Bezirk
Telekom bietet 258.000 Haushalten einen Anschluss ans Glasfasernetz

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten in den Bezirken Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf. Damit können nun insgesamt rund 258.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant die Telekom insgesamt zwei Millionen Anschlüsse in Berlin zu...

  • Zehlendorf
  • 20.01.25
  • 1.461× gelesen
BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 3.510× gelesen
  • 1
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.