Ein Schild für die unvergessene Henne
Straße in Niederschöneweide trägt jetzt den Namen von Helga Hahnemann

Helga Hahnemanns Schauspielkollegin Dagmar Gelbke, Albrecht Hoffmann von Altstadttheater Köpenick und Bürgermeister Oliver Igel.  | Foto:  Ulrike Martin
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Sie war Sängerin, Entertainerin, Moderatorin, Tänzerin und Schauspielerin – es gibt fast nichts, was Helga Hahnemann nicht konnte. Jetzt, fast 33 Jahre nach ihrem Tod, trägt eine Straße in Niederschöneweide ihren Namen.

Es sei eine große Ehre für Treptow-Köpenick, diese Straßenbenennung vornehmen zu können, sagte Bürgermeister Oliver Igel (SPD) bei der offiziellen Enthüllung des Schildes an der Ecke Hasselwerderstraße. „Andere Bezirke wollten auch, aber wir waren schneller.“ Hier sei die richtige Stelle, zeige sich die Verbundenheit von „Big Helga“ mit Berlin und dem Bezirk.

„Sie hatte die Kraft des Lachens“

Zum Beispiel habe sie in der nahegelegenen Schauspielschule „Ernst Busch“ von 1956 bis 1959 ihre Ausbildung absolviert, ihre ersten Auftritte in den DDR-Fernsehstudios in Adlershof gehabt und auch mal in Friedrichshagen gewohnt. „Sie war eine Ikone der Unterhaltungskunst mit Berliner Schnauze, hatte die Kraft des Lachens und eine tiefe Bindung zu ihrem Publikum“, so der Bürgermeister.

Bürgermeister Oliver Igel und Moderatorin Inka Bause bei der Enthüllung des Helga-Hahnemann-Straßenschildes. | Foto:  Ulrike Martin
  • Bürgermeister Oliver Igel und Moderatorin Inka Bause bei der Enthüllung des Helga-Hahnemann-Straßenschildes.
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Zur Zeremonie am 18. April waren auch Freunde und Weggefährten von Henne, wie die Künstlerin liebevoll genannt wurde, gekommen. Dazu gehörten Albrecht Hoffmann vom Altstadttheater Köpenick, Schauspielkollegin Dagmar Gelbke und Inka Bause, bekannt unter anderem als Moderatorin der TV-Show „Bauer sucht Frau“. „Mein Vater Arndt hat viele Hits für Helga geschrieben“, erzählte Bause. „Damit bleibt sie uns in Erinnerung.“ Es vergehe so gut wie kein Tag, an dem sie nicht von irgendjemandem höre, wie schade es sei, dass „Henne“ nicht mehr da ist. „Es ist tragisch, dass sie so früh, mit nur 54 Jahren, gestorben ist“, so die Moderatorin. „Sie hatte nur wenig Zeit, in Gesamtdeutschland bekannt zu werden. Das war ihr leider nicht vergönnt.“

Die Helga-Hahnemann-Straße liegt in einem Neubaugebiet der Buwog Bauträger GmbH, die dort 900 Wohnungen errichtet. „Wir sind stolz, dass diese Straße in unserem Quartier liegt. Das ist eine Ehre“, sagte Buwog-Geschäftsführerin Eva Weiß.

Treptow-Köpenick war schneller

Helga Hahnemann im Straßenbild wünschte sich auch Pankow. Dort sollte ein Park nach der Künstlerin benannt werden. In der Bezirksverordnetenversammlung Treptow-Köpenick gab es 2022 einen Beschluss zur Benennung und dann die Veröffentlichung im Amtsblatt. Pankow kam einige Tage zu spät. Auch Mitbewerber Mitte hatte keinen Erfolg. Und laut Berliner Straßengesetz darf es keine Doppelbenennungen geben.

Helga Hahnemann, geboren 1937 in Wilhelmsruh in Pankow, war nach ihrer Ausbildung beim Deutschen Fernsehfunk tätig, wirkte beim Kabarett Tele-BZ mit, moderierte die legendäre DDR-Sendung „Ein Kessel Buntes“, präsentierte mit Größen wie Herbert Köfer und Eberhard Chors zahlreiche Sketche und hatte auch zahlreiche Auftritte im Friedrichstadt-Palast. Zu ihren bekanntesten Liedern gehören „Hier kommt dein Süßer“ und „100 mal Berlin“. Seit 1995 gibt es den nach ihr benannten Fernsehpreis „Goldene Henne“. Helga Hahnemann starb im November 1991 an Krebs. Sie wurde im Familiengrab in Wilhelmsruh beigesetzt.

Autor:

Ulrike Martin aus Neukölln

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