Zentrum Schöneweide tritt der Initiative "Handeln statt wegsehen" bei
In den Verträgen ist festgeschrieben, dass die Räume nicht für antisemitische, rassistische oder rechtsextremistische Veranstaltungen genutzt werden dürfen. Auch der Verkauf entsprechender Erzeugnisse wie Filme, Tonträger oder Modeartikel ist untersagt. Bei Zuwiderhandlungen erfolgt die Kündigung. "Bisher gab es zwar keine entsprechenden Versuche. Trotzdem nehmen alle Center der Paribas Real Estate Property Management GmbH diese Klauseln jetzt deutschlandweit in ihre Mietverträge auf", erzählt Manager Stefan Kollar.
Befürchtungen, Rechtsradikale könnten sich im Zentrum Schöneweide einmieten wollen, kommen nicht von ungefähr. In der nahen Brückenstraße gab es in der Vergangenheit die Nazikneipe "Zum Henker" und ein Outdoor- und Waffengeschäft des Berliner NPD-Chefs Sebastian Schmidtke. Den Hauseigentümern war es erst nach langen Verhandlungen gelungen, die Verträge mit den ungeliebten Mietern wieder zu kündigen.
Das Einkaufszentrum an der Schnellerstraße weist ab sofort mit dem Schild "Handel(n) verbindet - Hausverbot für Rassismus" am Eingang auf seinen Beitritt zur Initiative "Handeln statt wegsehen" hin. Bei der Unterzeichnung der Vereinbarung waren auch Dilek Kolat, Senatorin für Arbeit, Frauen und Integration (SPD), und Nils Busch-Petersen, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Berlin-Brandenburg, dabei. "Der Handel verbindet Menschen, Völker und Kontinente. Für Intoleranz und Rassismus ist dabei kein Platz", sagte Busch-Petersen.
Für die Vereinbarung zwischen Senat, Bezirk, Handelsverband und Zentrum Schöneweide hatten sich der Beirat für Schöneweide und das Zentrum für Demokratie eingesetzt. Beide versuchen seit Jahren, rechtsextremen Aktivitäten den Boden im Bezirk zu entziehen.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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