Dienststelle der Bundeswehr wird neu geordnet

Die Kasernenmauer wird abgerissen. | Foto: Ralf Drescher
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Niederschöneweide. Ende November wird an der Oberspreestraße 61L das Schild "Kreiswehrersatzamt" abgeschraubt. Mit dem Ende der Wehrpflicht kommt jetzt auch das Ende dieser Dienststelle.

Am 30. November stellen deutschlandweit alle 52 Kreiswehrersatzämter ihre Arbeit ein. Die Dienststelle in der Oberspreestraße war die einzige in Berlin. Das Kreiswehrersatzamt hatte seine Arbeit mit der Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 aufgenommen. Die Liegenschaft an der Oberspreestraße war bereits vorher militärisch genutzt worden. Auf dem Areal hatte die Militäraufklärung der Nationalen Volksarmee ihren Sitz. Aus dieser Zeit stammt noch der in einem Bürogebäude getarnte und mit einer Sporthalle abgedeckte dreigeschossige Bunker. Der war erst wenige Monate vor dem Ende der SED-Diktatur fertig geworden und ist nie wirklich genutzt worden. Im Kreiswehrersatzamt Berlin waren zuletzt 133 Mitarbeiter tätig. Sie sollen in anderen Dienststellen der Bundeswehr unterkommen.

Der Standort Oberspree bleibt in der Hand des Militärs. "Dort sollen künftig unter anderem das Planungsamt der Bundeswehr, Teile des Karriere-Centers Berlin und mehrere Kleindienststellen untergebracht werden", teilt Frank Feest von der Pressestelle der Wehrbereichsverwaltung Ost in Strausberg mit. Erste Vorbereitungen für die künftige Nutzung haben begonnen. Die massive Mauer aus NVA-Zeiten wird abgerissen und durch einen Zaun ersetzt.

Von 1990 bis zur Einstellung des Dienstbetriebs sind in der Oberspreestraße rund 382 000 Wehrpflichtige gemustert worden. Von ihnen wurden in den 22 Jahren fast 104 000 einberufen.

Wer sich für einen Beruf bei der Bundeswehr interessiert, kann sich künftig an das Karriere-Center der Bundeswehr (bisher Zentrum für Nachwuchsgewinnung) in der Dahme-Spree-Kaserne, Regattastraße 12 in Grünau wenden. Auskünfte unter 67 78 10.
Ralf Drescher / RD
Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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