Niederschöneweide. Auf dem Mittelstreifen der Karlshorster Straße, kurz vor Einmündung in die Schnellerstraße, steht seit ein paar Tagen ein weiß gestrichenes Fahrrad, ein sogenanntes Geisterrad. Es erinnert an eine 2012 getötete Frau.
Aufgestellt hat es der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC), wie auch in ganz Berlin weitere 14 Geisterräder. Diese stehen für die im Jahr 2012 im Straßenverkehr getöteten Personen.An der Karlshorster Straße war eine 67-Jährige am 17. Oktober auf dem Radstreifen unterwegs und wollte vorschriftsmäßig die Schnellerstraße überqueren. "Da bog ein Sattelzug nach rechts ab und überrollte die Frau, sie war sofort tot", berichtet Bernd Zanke vom Landesvorstand des ADFC. Er hat mit Vereinsmitgliedern die Aktion "Geisterräder" durchgeführt, wie schon in den vergangenen Jahren. Bitter ist, dass vier Räder mehr als im Vorjahr aufgestellt werden mussten, weil vier Menschen mehr als 2011 starben.
Bernd Zanke ist oft bei Prozessen, wenn gegen die Autofahrer verhandelt wird, die Radler übersehen und überrollt haben. Im Januar stand der Betonmischerfahrer vor Gericht, der am 4. April 2011 an der Kreuzung Kiefholzstraße/Dammweg eine 21-Jährige erfasst und getötet hatte (Berliner Woche berichtete). Bernd Zanke: "Dafür ist der Kraftfahrer zu 80 Tagessätzen zu jeweils 25 Euro verurteilt worden. Weil die Fahrer nur wenig verdienen, verhängen die Richter für ein ausgelöschtes Menschenleben oft nur geringe Geldstrafen."
Der ADFC hat die Unfälle mit insgesamt 52 Toten von 2008 bis 2012 analysiert. Für ein Drittel davon waren die Radfahrer verantwortlich, für alle anderen die Autofahrer. Allein 16 Radler starben in dieser Zeit durch abbiegende Lkw.
Ralf Drescher / RD
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