Sechs neue Brücken über den Sterndamm

Die über 100 Jahre alten Bahnbrücken über den Sterndamm werden erneuert. | Foto: Ralf Drescher
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Niederschöneweide. Die sechs Eisenbahnbrücken über den Sterndamm sind in die Jahre gekommen. Im Rahmen des Projekts Neubau Görlitzer Bahn - S-Bahnlinie 9 werden sie und der nahe Bahnhof Schöneweide erneuert.

Rund drei Jahre hat die Deutsche Bahn veranschlagt. Die Brücken stammen aus dem Jahr 1905 und müssen durch Neubauten ersetzt werden. Vorarbeiten beginnen in diesen Tagen, dafür müssen Kabelhilfsbrücken über dem Sterndamm errichtet und vor den Brücken Gleisverbindungen eingebaut werden. Da die Bahn unter Betrieb baut, werden unter anderem S-Bahnzüge über gerade nicht vom Bau betroffene Gleise geleitet. Ab Juni merken auch Fußgänger und Autofahrer, dass gebaut wird. Dann werden die Bahnsteigabgänge zum Sterndamm dicht gemacht, das Passieren der Bahnunterführung ist nicht mehr möglich. Um Platz für zwei Baustraßen zu schaffen, wird die Straßenbahn eingleisig unter den Brücken hindurchgeführt. Damit Fußgänger und Reisende trotz Baustelle nach Johannisthal gelangen, wird ein Personentunnel von der Bahnhofshalle aus in Richtung Wendeschleife der Tram auf Johannisthaler Seite hergerichtet. Von Juni bis September ist die Durchfahrt nur in Richtung Adlergestell möglich, die Umleitung erfolgt dann über Rudower Chaussee oder Rixdorfer Straße und Südostallee. "Mit der Erneuerung der Brücken sorgen wir dafür, dass S-Bahnen hier künftig Tempo 100 und die Fernbahn Tempo 120 fahren können", sagt Projektleiter Gerhard Springer von DB Projektbau.

Ab Herbst beginnt die Erneuerung der Brücken. Die werden vormontiert, auf dem Bahngelände an der Michael-Brückner-Straße komplettiert und mit einem Spezialfahrzeug eingefahren. Bis Mai 2016 sollen die Brückenarbeiten abgeschlossen sein.

Dann beginnt Phase der Umbau des Bahnhofs Schöneweide. "Wir erneuern die Bahnsteige, bauen neue Aufzüge und erstmals Fahrtreppen ein. Wie beim Bahnhof Baumschulenweg werden die historischen Stützen der Bahnsteigdächer aufgearbeitet und erhalten", sagt Projektleiter Sebastian Schnick von der DB Projektbau. Die Bahnhofshalle aus DDR-Zeiten wird abgerissen und ersetzt. Das Eingangsgebäude von 1886 steht unter Denkmalschutz und wird in den Neubau integriert. Auf der östlichen Seite des Bahnhofs wird eine Unterführung für die Straßenbahn gebaut, die zwischen Bahnhof und Zentrum Schöneweide eine neue Haltestelle mit eigenem Zugang zum Bahnhofsgebäude erhält. Bis 2018 will die Deutsche Bahn alle Arbeiten abgeschlossen haben. Für den Neubau von Bahnhof und Brücken sind rund 45 Millionen Euro veranschlagt.

Ab 2019 wird die Straßenbahn, von der Brückenstraße kommend, über die neue Trasse fahren. Die Gleise auf dem Bahnhofsvorplatz und unter den Sterndammbrücken werden dann ausgebaut. Im Bezirk gibt es bereits Pläne, den Bahnhofsvorplatz neu zu gestalten.

Am Rand einer öffentlichen Präsentation dieser Bahnpläne gab es für den Bezirk aber auch einen Wermutstropfen. Der Ausbau des Bahnhofs Köpenick zum Regionalbahnhof scheint vorerst vom Tisch. Wie Arvid Kämmerer, Betriebsleiter Ost von DB Netz mitteilte, fehlen der Bahn auf dieser Schnellfahrstrecke, die zum Güterverkehrskorridor Aachen-Kaunas gehört, schlicht die Kapazitäten für einen zusätzlichen Halt in Köpenick.

Ralf Drescher / RD
Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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