Gotteshaus mit Jubiläum
Die Friedenskirche wurde vor 90 Jahren eingeweiht

Das 1930 fertig gestellte Gotteshaus zeigt Elemente der damaligen Industriearchitektur. | Foto: Ralf Drescher
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Am 11. Mai 1930 wurde die evangelische Friedenskirche an der Britzer Straße eingeweiht. Eine zum 90. Geburtstag geplante Festveranstaltung wurde coronabedingt abgesagt, dafür präsentiert die Gemeinde eine kleine Ausstellung.

Der Weg zum eigenen Gotteshaus war weit. Bis 1908 gehörten die Niederschöneweider evangelischen Christen zur St. Laurentius-Gemeinde in der Köpenicker Altstadt. Erste Versuche, eine Kirche zu bauen, fielen dem Ersten Weltkrieg zum Opfer. Erst 1927 schrieb die Gemeinde einen Architektenwettbewerb aus. Geplant waren eine Kirche, ein Gemeindezentrum, ein Kindergarten und ein Pfarrhaus. Der preisgekrönte Entwurf sah einen verwinkelten Gebäudekomplex vor. Die Architekten Fritz Schupp (1896-1974) und Martin Kremmer (1894-1945) konnten dann aus Kostengründen nur das Gotteshaus errichten. Ausgeführt wurde der Bau im modernen Stil des Backsteinexpressionismus aus dunklen Hartbrandsteinen. In Teilen wirkt die Kirche wie ein Industriegebäude. Das ist auch kein Wunder, Schupp und Kremmer haben sich vor allem beim Bau von Bergwerksgebäuden, unter anderem im Ruhrgebiet, einen Namen gemacht. Wichtigstes Bauwerk der Architekten mit Büros in Essen und Berlin war die Schachtanlage 12 der Zeche Zollverein in Essen. Die von 1928 bis 1932 errichtete Schachtanlage mit dem markanten Förderturm wurde 2001 Unesco-Welterbe.

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche stark beschädigt und brannte aus. Ab 1950 wurde das Gebäude dann saniert und 1953 wieder als Gotteshaus geweiht. Es steht inzwischen unter Denkmalschutz.

Die Ausstellung in der Friedenskirche, Britzer Straße 1-3, ist im Rahmen der „Offenen Kirche“ sonnabends von 15 bis 18 Uhr zu sehen. Auf Nachfrage organisiert das Gemeindebüro zusätzliche Besichtigungsmöglichkeiten: Telefon 631 66 42.

Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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