Fußgängertunnel bleibt dicht
Freigabe erneut verschoben – jetzt auf das Frühjahr 2020

Der Tunnel am Bahnhof Schöneweide bleibt mindestens bis zum Frühjahr 2020 gesperrt. | Foto: Ralf Drescher
  • Der Tunnel am Bahnhof Schöneweide bleibt mindestens bis zum Frühjahr 2020 gesperrt.
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Die geplante Sanierung des Fußgängertunnels am Bahnhof Schönweide wird jetzt langsam zur unendlichen Geschichte. Erneut wurde die Fertigstellung des bei einem Brand kurz vor Weihnachten 2016 beschädigten Bauwerks verschoben – auf das Frühjahr 2020.

Das wurde jetzt durch die Antwort auf eine schriftliche Anfrage von Abgeordnetenhausmitglied Lars Düsterhöft (SPD) bekannt. Der Politiker wollte wissen, ob es bei der noch Anfang des Jahres vermeldeten Freigabe im Herbst 2019 bleibe. Das musste Staatssekretär Ingmar Freese von der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz, der den Termin einst benannt hatte, jedoch verneinen.

Die Arbeiten zur Demontage der beschädigten Tunneldeckenverkleidung sowie die Entsorgung weiterer Brandrückstände seien abgeschlossen, teilt er mit. "Nach vollständiger Freilegung der Tunneldecke wurde ... festgestellt, dass sich dort bisher unbekannte Einbauten befunden haben. Aufgrund der zusätzlichen Leistungen und der aktuellen Baupreisentwicklung ist davon auszugehen, dass der Kostenrahmen um zehn bis 15 Prozent überschritten wird. Nach aktueller Einschätzung verschiebt sich auch hierdurch die Verkehrsfreigabe auf Frühjahr 2020“, schreibt der Staatssekretär dem SPD-Politiker.

Viele Schäden durch Vandalismus

Laut Freese wurden inzwischen die verrußten Granitflächen der Fußböden und Wände in einem aufwendigen Verfahren gereinigt.

Mit dem 1972 erbauten und 1994 sanierten Tunnel unter der Michael-Brückner-Straße hat die Verwaltung kein Glück. Er wurde schon mehrfach beschädigt, von 2006 bis 2016 mussten 877 000 Euro für die Beseitigung von Vandalismusschäden ausgegeben werden. Auch die Reparatur nach dem Feuer, bei dem Unbekannte das Lager eines Obdachlosen in Brand gesetzt hatten, wurde immer teurer. Im Herbst 2017 waren noch 50 000 Euro im Gespräch, daraus waren im Frühjahr 2018 nach Aussage des damaligen Verkehrsstaatssekretärs Nils-Holger Kirchner bereits 210 000 Euro geworden. Im Frühjahr 2019 waren es dann schon 300 000 Euro. Nach dem geplanten Neubau des Bahnhofsvorplatzes wird der Tunnel seine Funktion verlieren, weil dann Querungsmöglichkeiten für Fußgänger ebenerdig geschaffen werden.

Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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