Lokführer Mark Goralik zieht die Handbremse an. „Else“, 130 Tonnen Stahl, erbaut 1944, sind wieder zuhause.
Nach gut zwei Jahren Überarbeitung und TÜV in einer privaten Bahnwerkstatt in Neustrelitz kehrte Berlins einzige betriebsfähige Dampflok für Normalspur Mitte Dezember in den Lokschuppen nach Schöneweide zurück.
„Else“ ist eine Lok der Baureihe 52, mit der bis in die 70er-Jahre bei der Deutschen Reichsbahn Güterzüge geschleppt wurden. Heute gehört sie dem Verein Dampflokfreunde Berlin. „Ursprünglich sollte die Lok im thüringischen Meiningen überarbeitet und technisch überprüft werden. Das hätte aber rund 600 000 Euro gekostet. Deshalb haben wir eine Möglichkeit gesucht, einen Teil der Arbeiten selbst zu erledigen und nur die Prüfung einer Fachfirma zu überlassen“, erzählt Holger Bajohra, Sprecher der Dampflokfreunde.
In den vergangenen zwei Jahren haben die Vereinsmitglieder an „Else“ geschraubt, geschweißt und gepinselt. Kesselverkleidung, Führerhaus und Tender wurden überarbeitet und zum Teil erneuert. In den letzten Wochen wurde alles von Fachleuten im privaten Eisenbahnwerk Neustrelitz abgenommen. „Durch unsere Eigenleistungen hat die Hauptuntersuchung nur noch 200 000 Euro gekostet. Das Geld müssen wir uns mit Nostalgiefahrten und Vermietung unseres historischen Lokschuppens an Filmleute verdienen“, sagt Nostalgieeisenbahner Bajohra.
Jetzt ist „Else“ wieder fit für die nächsten acht Jahre. Am 17. März 2018 darf das eiserne 2000-PS-Monstrum zeigen, was es kann. Dann zieht es einen Nostalgiezug rund um Berlin.
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