Nach fünf Jahren sind alle Eisenbahnbrücken über den Sterndamm ausgetauscht 

Das 140 Tonnen schwere Brückenteil rollt auf einem Spezialtransporter heran, Klaus Hüneke steuert mit der Funkfernbedienung. | Foto: Ralf Drescher
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Seit 2013 wurden die sechs Eisenbahnbrücken über den Sterndamm ausgetauscht. Ursprünglich sollten die Arbeiten im Mai 2016 abgeschlossen werden. Doch erst jetzt wurden die beiden letzten Brücken eingebaut.

Rund 20 Meter lang und 140 Tonnen schwer ist das Ungetüm, das Klaus Hüneke mit seiner Funkfernsteuerung durch die Baustelle dirigiert. Hergestellt wurde die Brücke, die bereits mit den Fußgängerstegen für die Servicetechniker der Bahn versehen ist, bei Schachtbau Nordhausen. Das Spezialunternehmen für Bergbautechnik ist auch auf den Bau von Stahlbrücken für Straßen und Eisenbahnen spezialisiert. „Die neue Brücke hat eine zehn Zentimeter dicke Bodenplatte. Damit erreichen wir eine Lebensdauer von 80 bis 100 Jahren“, erklärt Martina Gottschalg, Projektverantwortliche der DB Netz AG.

Der Austausch der 1905 eingebauten und verschlissenen Eisenbahnbrücken hatte 2013 begonnen. Ursprünglich waren die Arbeiten bis Mai 2016 geplant. Es gab mehrfach Verzögerungen, unter anderem durch nicht bekannte Leitungen im Boden des Sterndamms. Zuletzt musste eine Baufirma ausgetauscht werden, weil die Widerlager nicht in der geforderten Qualität hergestellt wurden.

Die beiden jetzt eingebauten Brücken werden nach der Komplettierung mit Schotter, Gleisen und Sicherungstechnik die Gleise 3 und 4 aufnehmen. Auf ihnen verkehren künftig die S-Bahnen in Richtung Grünau und Spindlersfeld. Bis 20. August sollen die Brücken befahrbar sein. Die Einschränkungen für den Verkehr unter den Brücken sollen bereits im Juni aufgehoben werden.

Ursprünglich hatte die Deutsche Bahn im Frühjahr 2013 mitgeteilt, dass es am Sterndamm nur sporadisch zu Sperrungen des Straßenverkehrs kommen wird. Davon war bereits wenige Wochen später keine Rede mehr, mehrfach kam es über Monate zu kompletten Sperrungen unter den Brücken. Weil die Bahn Sperrungen auch ohne Genehmigung einfach verlängerte, hatte das Bezirksamt sogar ein Zwangsgeld – ersatzweise Ordnungshaft – für verantwortliche Bahnmitarbeiter angedroht (Berliner Woche berichtete).
Allein der Austausch der sechs Bahnbrücken kostet rund zwölf Millionen Euro. Der gesamte Umbau des Bahnhofs Schöneweide ist mit 46 Millionen Euro veranschlagt, mit einem Bauende wird derzeit frühestens Ende 2021 gerechnet.

Hier ein kurzes Video vom Brückeneinbau:

Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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