Neue Ideen für den Ossietzkyplatz

Auf dem Ossietzkyplatz gibt es zwar eine Lichtskulptur als Kunstwerk, aber kaum Aufenthaltsqualität. | Foto: Bernd Wähner
5Bilder
  • Auf dem Ossietzkyplatz gibt es zwar eine Lichtskulptur als Kunstwerk, aber kaum Aufenthaltsqualität.
  • Foto: Bernd Wähner
  • hochgeladen von Bernd Wähner

Niederschönhausen. Der Ossietzkyplatz soll attraktiver werden. Darin sind sich die meisten Anwohner einig. Aber wie? Zu dieser Frage stellten Studenten der Beuth Hochschule für Technik Überlegungen an.

Ihre Ideen wurden nun auf einem Bürgerforum präsentiert. Auslöser war ein Beitrag vom Juni 2012 in der Berliner Woche. Darin wurde über einen BVV-Beschluss informiert, demzufolge das Bezirksamt den Ossietzkyplatz zu einem „quartiersprägenden Platz“ entwickeln soll. Anlieger sollten einbezogen werden.

Gut ein halbes Jahr später teilte Stadtentwicklungsstadtrat Jens-Holger Kirchner (Bündnis 90/Die Grünen) den Verordneten mit, dass aus der Umgestaltung vorerst nichts werde. Man habe weder Personal, noch die finanziellen Mittel.

Karsten Minkner, der Pfarrer der Friedenskirche am Ossietzkyplatz, hob die Berichte aus der Berliner Woche auf. Vor etlichen Monaten kam er zu diesem Thema mit dem Landschaftsarchitekten Stefan Jäckel ins Gespräch. Der wohnt in Niederschönhausen und ist Dozent an der Beuth Hochschule. Beide entwickelten die Idee, mit Studenten die Grobplanungen für eine Platzgestaltung zu entwickeln.

Im Juni 2015 gab es ein Treffen von Studenten mit Anwohnern und Mitgliedern der Kirchengemeinde. Alle konnten Wünsche äußern. Danach entwickelten jeder Student einen Entwurf. Insgesamt 21 Pläne kamen dabei heraus.

„Diese Ideensammlung sollten wir alle als großes Geschenk betrachten“, erklärt Stadtentwicklungsstadtrat Kirchner auf dem Bürgerforum. „Ideenwettbewerbe mit professionellen Büros und ähnlichem Ergebnis kosten normalerweise fünf- bis sechsstellige Euro-Beträge.“ Der Moderator des Bürgerforums, Abgeordnetenhausmitglied Gottfried Ludewig (CDU), ergänzt: „Damit lässt es sich viel besser diskutieren, als ohne jede Ideen.“

Damit aber nicht über alle 21 Pläne diskutiert werden muss, nahm Fabian Büttner, Landschaftsarchitektur-Student im 7. Semester, sich alle Entwürfe schon mal vor. Er bewertete sie nach einem Punktesystem. Vier Arbeiten kamen in die engere Auswahl.

Die Diskussion mit etwa 50 Bürgern zeigte: Es gibt noch keinen Entwurf, für den sich eine Mehrheit aussprechen würde. „Das war auch zu erwarten“, resümiert Gottfried Ludewig. „Aber wir freuen uns, dass die Anwohner so engagiert diskutierten und weitere Anregungen gaben.“ Es gibt kontroverse Auffassungen zwischen jenen, die sich den Erhalt von Parkplätzen und jenen, die sich mehr Aufenthaltsqualität wünschen. Fabian Büttner nahm alle Anregungen konzentriert auf. Er schreibt derzeit seine Bachelor-Arbeit zur möglichen Neugestaltung des Ossietzkyplatzes.

„Alle Beteiligten haben inzwischen so viel Zeit investiert, dass wir den Platz nun umgestalten werden, wenn man sich auf einen Entwurf einigt“, erklärt Stadtrat Kirchner. „Dann geben wir eine Machbarkeitsstudie in Auftrag. Danach wissen wir mehr über die Umsetzbarkeit und erhalten eine Kostenschätzung. Ende des Jahres könnten wir dann die notwendigen Gelder beantragen.“

Bis mindestens zum 18. März ist auf dem Ossietzkyplatz eine Ausstellung mit den Entwürfen zu sehen. Dort steht auch ein Briefkasten für Anregungen und Meinungen. BW

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

88 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
 Ist Ihr Herz gesund? Informieren Sie sich am 20. November über Herzschwäche und wie man sie erkennt und behandelt. | Foto: Caritas-Klinik Maria Heimsuchung

Infos über Herzinsuffizienz
Vortrag: „Herzschwäche erkennen und behandeln“

Die Caritas-Klinik Maria Heimsuchung lädt Sie herzlich zu einem informativen Vortrag am 20. November 2024 von 17 bis 18 Uhr ein. Unter dem Titel „Stärke dein Herz – Herzschwäche erkennen und behandeln“ erfahren Sie Wissenswertes über die frühzeitige Erkennung und moderne Behandlungsmöglichkeiten der Herzinsuffizienz. Dr. med. Philipp Krauser, Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie sowie Oberarzt im Caritas Kardiozentrum Berlin, wird in dem Patienteninformationsabend auf die typischen...

  • Pankow
  • 30.10.24
  • 435× gelesen
WirtschaftAnzeige
Tätowierungen sind eine Kunst mit jahrtausendealter Geschichte, die über Jahrhunderte hinweg die Körper der Menschen schmückte. Doch der Beruf des Tätowierers ist nicht nur kreative Arbeit. Es ist ein anspruchsvolles und faszinierendes Handwerk. | Foto: VEAN TATTOO
3 Bilder

VEAN TATTOO
Tätowierer: einer der gefragtesten Berufe unserer Zeit

Tätowierungen sind eine Kunst mit jahrtausendealter Geschichte, die über Jahrhunderte hinweg die Körper der Menschen schmückte. Doch der Beruf des Tätowierers ist nicht nur kreative Arbeit. Es ist ein anspruchsvolles und faszinierendes Handwerk, das nicht nur künstlerische Fähigkeiten, sondern auch ein tiefes Verständnis des gesamten Prozesses erfordert. In diesem Artikel wird VEAN TATTOO Ihnen die Welt der Tätowierkunst näherbringen und erläutern, warum der Beruf des Tätowierers heute zu den...

  • Mitte
  • 28.10.24
  • 550× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Leiden Sie unter anhaltenden Knie- oder Hüftschmerzen? Erfahren Sie, wie Sie mit modernsten Methoden Ihre Mobilität zurückgewinnen. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Infoabend am 12. November
Leben ohne Knie- und Hüftschmerzen

Leiden Sie unter anhaltenden Knie- oder Hüftschmerzen, die jeden Schritt zur Qual machen oder Ihnen sogar in Ruhe keine Erholung gönnen? Es muss nicht so bleiben! Besuchen Sie unseren Infoabend "Leben ohne Knie- und Hüftschmerzen: Schonende & komfortable OP-Methode!" und erfahren Sie, wie Sie mit modernsten Methoden Ihre Mobilität zurückgewinnen – schonend, effektiv und ohne Angst vor einem Eingriff. Expertenwissen kommt beim Infoabend am 12. November aus erster Hand: Tariq Qodceiah, Chefarzt...

  • Reinickendorf
  • 01.11.24
  • 285× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 409× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.