100 Jahre Groß-Berlin
Niederschönhausen zog jahrzehntelang viele Sommerfrischler an
Er entwickelte sich vom einstigen Bauerndorf zu einer der beliebtesten Wohngegenden im Bezirk Pankow: der Ortsteil Niederschönhausen.
Der Ort kam 1920, ebenso wie seine Nachbargemeinden, nach Groß-Berlin und gehörte fortan zum Bezirk Pankow. Erstmals erwähnt wurde das Dorf 1375 als „Nydderen Schonhusen“. Von Anfang an war die Dorfstraße die Lebensader des Ortes. Sie begann am Kirchplatz, dem späteren Friedens- und heutigen Ossietzkyplatz, und führte etwa bis zur heutigen Eichenstraße. Dort war der nördliche Dorfausgang. Heute heißt diese Hauptstraße Dietzgenstraße. Seinen dörflichen Charakter verlor der Ort im 19. Jahrhundert. Niederschönhausen wurde zum beliebten Ausflugsort für Berliner Sommerfrischler – und zum Wohnsitz von Berlinern, die es sich leisten konnten. Bei der Eingemeindung nach Berlin lebten bereits mehr als 3000 Menschen in Niederschönhausen.
In den Anfangsjahren der DDR hatte der erste und einzige DDR-Präsident Wilhelm Pieck im Ortsteil und zwar im Schloss Schönhausen seinen Amtssitz. Außerdem entstand in Niederschönhausen auch ein Prominenten- und Diplomatenwohnviertel am Majakowskiring. Dort lebte anfangs auch die DDR-Nomenklatura. Weil Niederschönhausen aber zum Bezirk Pankow gehört, wurde „Pankow“ dann zum Synonym für den Sitz der DDR-Regierenden.
Heute ist Niederschönhausen ein beliebter Ort für alle, die etwas jenseits vom Großstadttrubel leben möchten. Derzeit wohnen um die 30 000 Menschen im Ortsteil. Und alle, die mehr über dessen Geschichte wissen wollen, sind im Brosehaus in der Dietzgenstraße 42 willkommen. Dort ist derzeit die Ausstellung „Die Dietzgenstraße. Ein historischer Spaziergang“ des Freundeskreises der Chronik Pankow mittwochs und sonntags von 14 bis 17 Uhr zu besichtigen.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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