Pankower Handwerksfirma sanierte Container des Jugendtreffs "Klothilde"

Die Handwerker Tobias Kohli und Thomas Hüffner verputzten die Wände. | Foto: BW
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Niederschönhausen. Klothilde ist nicht nur vom Namen her einer der ungewöhnlichsten Jugendklubs des Bezirks, sondern auch mit seinen fünf Containern, die in einem großen Garten stehen.

Der Name lässt sich schnell erklären. Der Klub liegt an der Klothildestraße, Ecke Rolandstraße. So bürgerte sich bei den Jugendlichen rasch Klothilde ein. Die Container in dem einstigen Schulgarten haben eine längere Vorgeschichte. Sie standen einst an der Pasewalker Straße. Dort hatte das Pankower Outreach-Team gemeinsam mit Jugendlichen eine Dirtbike-Bahn errichtet. Die Container dienten als Unterkunft. Vor drei Jahren musste das Grundstück geräumt werden. Das Wohnungsunternehmen Gesobau hatte die Fläche erworben. Heute stehen dort neue Häuser.

Auf der Suche nach einem Ersatzstandort kam der frühere Schulgarten in Niederschönhausen ins Gespräch. Das benachbarte Schulhaus wurde seinerzeit gerade für die Konrad-Duden-Oberschule saniert. Bezirkspolitiker und Sozialarbeiter dachten sich, dass Klub und Schule nebeneinander gut funktionieren müsste. So kamen die Container in den Garten.

Vor zwei Jahren begannen Dirk Lashlee und Anne Lehmann auf dem Gelände mit der Jugendarbeit. Inzwischen ist Klothilde bei den Besuchern sehr beliebt. Sie hängen dort nicht nur ab, sie packen auch bei der Ausgestaltung der Container und der Entwicklung des Geländes mit an. Unter anderem entstanden Hochbeete und vor den Containern ein kleiner Vorgarten. Auf der Fläche gibt es Wände, an denen sich Sprayer versuchen können. In den Containern stehen gemütliche Sessel und Sofa. Wenn es kalt ist, kann mit einem Bollerofen geheizt werden.

"Was uns von Anfang an beschäftigte, war, dass wir weder Wasser- und Abwasseranschluss noch einen Stromanschluss haben", so Dirk Lashlee. Bis zur Grundstücksgrenze ist zwar alles verlegt. Aber von dort müssen die Leitungen in Absprache mit dem Bezirksamt an das Schulgebäude angeschlossen werden. Diese Arbeiten dürfen aus Gewährleistungsgründen nur die Firmen übernehmen, die die Schule vor Jahren sanierten. Und die lassen sich Zeit.

Dass Handwerksbetriebe auch ganz anders und noch dazu sehr schnell reagieren können, zeigte dem Outreach-Team Rainer Andreas Wichert. Er ist Chef der Pankower Denkmälersanierungen W. GmbH. Eines Tages fuhr Wichert an der Klothilde vorbei. Neugierig erkundigte er sich, was dort los sei. "Ich finde das Projekt toll und fragte, ob ich irgendwie helfen kann. Das ist ja schließlich die einzige Jugendeinrichtung in Niederschönhausen", sagt der Firmenchef. Die Container müssten mal auf Vordermann gebracht werden, regten die Sozialarbeiter an. "In Ordnung", sagte Wichert. "Ich komme dann mal mit ein paar Mitarbeitern vorbei." Das Klubteam räumte das Mobiliar von drei Containern in die zwei anderen, und wenig später begann die Sanierung.

Wicherts Mitarbeiter bauten Fußböden ein, dichteten die Fenster ab, sanierten die Wände, installierten die komplette Elektroanlage, bauten neue Toiletten ein, fliesten im Sanitärtrakt die Wände. Binnen nicht mal einer Woche sah es in den drei Containern wie in einem Neubau aus. Dieser Tage werden die Möbel wieder eingeräumt. Und wann sind die beiden anderen Container dran? Wichert und Lashlee sehen sich an: "Mal sehen", sagen beide.

Inzwischen ist "Klothilde" auch ans Wasser- sowie Abwassernetz angeschlossen worden. "Nur beim Elektroanschluss tut sich noch nichts", so Dirk Lashlee. "Das Stromkabel ist verlegt. Es müsste nur noch an das Stromnetz der Schule angeschlossen werden. Aber die Firma reagiert bisher nicht auf meine Anrufe."

Bernd Wähner / BW
Die Handwerker Tobias Kohli und Thomas Hüffner verputzten die Wände. | Foto: BW
Rainer Andreas Wichert (links) konnte kürzlich an die Outreach-Mitarbeiter Anne Lehmann und Dirk Lashlee die im Inneren sanierten Container übergeben. | Foto: BW
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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