Pflanzenmarkt und Gärten müssen weichen
Schulneubau an der Straße vor Schönholz geplant

Die Fläche, auf der sich der Pflanzenmarkt „Grüner Holländer“ befindet, soll voraussichtlich für einen Schulneubau genutzt werden. | Foto:  Torsten Hofer
4Bilder
  • Die Fläche, auf der sich der Pflanzenmarkt „Grüner Holländer“ befindet, soll voraussichtlich für einen Schulneubau genutzt werden.
  • Foto: Torsten Hofer
  • hochgeladen von Bernd Wähner

Auf der Fläche des „Grünen Holländers“ und der benachbarten Kleingartenanlage an der Straße vor Schönholz soll eine neue Integrierte Sekundarschule entstehen.

Das bestätigte der Senat Abgeordnetenhausmitglied Torsten Hofer (SPD) auf eine entsprechende schriftliche Anfrage hin. Insgesamt sei der Bau von 400 Schulplätze geplant. Dieser Bedarf ergebe sich aus den Schülerzahlen und der Bevölkerungsprognose für dieses Gebiet. Ins Auge gefasst habe man dafür Flächen des Pflanzenmarkts „Grüner Holländer“ und der Kleingartenanlage „Straße vor Schönholz“. Die Fläche des Gartencenters und der nordwestliche Teil der Kleingartenanlage gehören dem Bund. Diese Flächen werden nun als Standort für den Schulneubau geprüft, berichtet Hofer. Der größere südöstliche Bereich der Kleingartenanlage, der dem Land gehört, soll erhalten bleiben.

Bevor der Neubau der Schule geplant werden kann, muss ein Bebauungsplan erstellt werden, teilte das Bezirksamt mit. Denn der Schulneubau übertrifft von seiner Baumasse her die vor Ort vorhandene Bebauung. Dieser und weitere Konflikte, auch hinsichtlich der Nutzung, müssen abgewogen und im Bebauungsplanverfahren geklärt werden. Die Öffentlichkeit ist an diesem Verfahren zu beteiligen. Zunächst müsse aber die Grundstückssituation geklärt werden, teilte das Bezirksamt dem Abgeordneten mit. Für eine Schule benötigt man heutzutage 1,5 Hektar Fläche. Die jetzt zu untersuchende Fläche ist sogar 1,9 Hektar groß. Stadtentwicklungs- und Schulamt wollen nun eine Machbarkeitsstudie beauftragen.

Bezirk hat keine alternativen Standorte

Bis 2030 benötigt Pankow zehn neue Oberschulen, um die Schulpflicht zu sichern. Zwar gibt es für Oberschulen keine starren Einzugsbereiche, doch sollten die Schulen über den ganzen Bezirk verteilt sein. Die Oberschule am Standort Schönholz steht bereits im Investitionsprogramm des Landes Berlin. Sie sei für eine langfristige Realisierung vorgesehen, so Torsten Hofer.

Alternativstandorte gibt es in dieser Region nicht. Das Bezirksamt hat alle Flächen, auf denen in Pankow Schulen gebaut werden könnten, untersucht. Um Grundstücke in ausreichender Größe zu haben, werden auch private Flächen erworben. Ein anderer Standort für die Schule hätte zum Beispiel das Bauvorhaben „Wilhelmsruher Tor“ sein können, schlug Hofer vor. Durch Geruchsbelästigung aus dem Reinickendorfer Industriegebiet Flottenstraße dürfen dort aber weder Wohnungen noch eine Schule entstehen, teilte ihm das Bezirksamt mit.

„Dem Grünen Holländer sollte eine Ausweichfläche angeboten werden, möglichst in Pankow. Das wäre eine Aufgabe für die Senatswirtschaftsverwaltung, um das bestehende Angebot und die Arbeitsplätze zu erhalten“, findet Torsten Hofer. Was die Kleingärten angeht, halte man sich im Bezirk bedeckt, so der Abgeordnete. Die Ersatzpflicht sei im Bundeskleingartengesetz geregelt.

Ob die Gärten ersetzt werden müssen, werde noch geprüft, heißt es aus dem Bezirksamt. Zu einem Ersatz auf freiwilliger Basis trifft das Bezirksamt allerdings keine Aussage. Es habe sich aber in der Vergangenheit gezeigt, dass auch durch Teilung übergroßer Parzellen und Fluktuationen in bestehenden Anlagen Betroffenen eine neue Parzelle angeboten werden könne.

Hofer kann sich als Ersatzflächen Teile der Elisabeth-Aue in Blankenfelde oder die Brache der Kleingartenanlage Am Anger vorstellen. Laut Bezirksamt könne die Brache Am Anger für die kleingärtnerische Nutzung reaktiviert werden. Das Bezirksamt bespricht sich dazu mit dem Privateigentümer. "Nach dem Flächennutzungsplan handelt es sich bei der Fläche zwischen Angerweg und Nordendstraße um eine Grünfläche mit dem Nutzungszweck Kleingärten. Die BVV hat das kürzlich sogar bekräftigt, dass das auch so bleiben wird“, so Hofer weiter.

Die Elisabeth-Aue ist indes planungsrechtlich als „Wohnbaufläche mit landschaftlicher Prägung” vorgesehen. Demnach wären dort aktuell auch Kleingärten im Umfang von unter drei Hektar möglich. Dazu müsste aber der Kleingartenentwicklungsplan 2030 geändert werden, in dem die Elisabeth-Aue nicht auftaucht. Die Planungshoheit für die Elisabeth-Aue liegt allerdings bei der Senatsbauverwaltung.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

88 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 546× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 835× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 813× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.189× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.