Anerkennung und Wertschätzung
Ausstellung zum Schloss Schönhausen in der NS-Zeit jetzt auf Dauer zu sehen
Die Sonderausstellung „Zerstörte Vielfalt“ im Schloss Schönhausen ist ein voller Erfolg. Deshalb erhält diese Ausstellung nun den Charakter einer Dauerausstellung und ist weiterhin im Schloss zu besichtigen.
Darüber informiert Schlossbereichsleiter Björn Ahlhelm Vertreter des Fördervereins Schloss und Garten Schönhausen sowie die Leitung des Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Gymnasiums (FMBG). Diese besuchten kürzlich mit einer norwegischen Klasse das Schloss und die Sonderausstellung. Die Schüler absolvieren zurzeit die elfte Klasse im FMBG. Und Schüler aus diesem Gymnasium gestalteten auch die Sonderausstellung.
Wer an das Schloss Schönhausen denkt, der denkt an die preußische Königin Elisabeth Christine. Oder vielleicht an die Zeit des Schlosses als Gästehaus der DDR-Regierung. Weniger bekannt ist hingegen, dass das Schloss auch als Depot für „Entartete Kunst“ in der NS-Zeit genutzt wurde.
Angetrieben von der Wahnvorstellung einer „rein deutschen“ und antimodernen Kultur, diffamierte das NS-Regime Kunstwerke, die mit seiner Ideologie nicht vereinbar schienen, schlichtweg als „entartet“. Sie wurden aus den Museen entfernt, oft zerstört oder zum Verkauf in Depots gebracht. Als zentrales Depot diente das Schloss Schönhausen. Ab 1938 lagerte dort die wahrscheinlich größte und bedeutendste Sammlung von Kunst des frühen 20. Jahrhunderts.
Dieses Thema griffen die Schüler in einem Projekt auf und erarbeiteten eine beeindruckende Ausstellung, die sich intensiv mit den historischen und künstlerischen Aspekten dieses dunklen Kapitels der Schlossgeschichte auseinandersetzt. Unterstützt wurden sie vom Berliner Projektfonds Kulturelle Bildung, von der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten (SPSG) Berlin-Brandenburg sowie vom Förderverein Schloss & Garten Schönhausen. Dass die Schau nun den Charakter einer Dauerausstellung erhält, wurde nach einem Besuch des neuen Generaldirektors der SPSG, Professor Christoph Martin Vogtherr, im Schloss Schönhausen entschieden.
Diese Entscheidung sei eine hohe Anerkennung und Wertschätzung für die Schüler des Gymnasiums, meint Martin Federlein, Vorstandsmitglied des Fördervereins Schloss & Garten Schönhausen. „Man kann nur Schülern anderer Pankower Schulen empfehlen, sich diese Ausstellung einmal anzusehen.“
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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