Schüler, Lehrer und Eltern demonstrieren gegen Raumnot
Mit diesen wollten sie vor allem auf die Raumnot an der Schule aufmerksam machen, die von 450 Schülern besucht wird. "Unsere Schule platzt aus allen Nähten", erklärt Andreas Zipperer von der Elterninitiative "Sicher und gesund im Hasengrund". "Jährlich werden ein bis zwei Klassenstärken mehr neue Schüler bei uns eingeschult, als gleichzeitig in weiterführende Schulen abgehen." Unter anderem fehlt es an Fachräumen. Zum nächsten Schuljahr hat man nun die Wahl: Soll der noch vorhandene Musikraum aufgegeben und zum Klassenraum umfunktioniert werden, oder sollte einer der zwei Essenräume dafür genutzt werden?
Auch beim Thema Schulspeisung läuft es nicht rund. Damit die Kinder überhaupt Mittag essen können, mussten zwei Klassenräume geopfert werden. Und es wird im Schichtsystem gegessen. "Es geht unruhig zu, es ist eng und es muss alles schnell gehen. Gesund ist anders", resümiert Andreas Zipperer. Dabei gibt es für all diese Probleme bereits Lösungen, zumindest auf dem Papier. So soll die alte Turnhalle zur Mensa umgebaut werden. Unter dem Dach der Schule sollen neue Unterrichtsräume entstehen, und auch in den Brandschutz soll investiert werden.
Doch da ist noch die Sache mit dem lieben Geld. Die Bauarbeiten können laut Investitionsplanung voraussichtlich erst 2017/2018 beginnen. Deshalb macht sich die Initiative "Sicher und gesund im Hasengrund" seit Monaten für einen früheren Baubeginn stark. Unter anderem schlägt die Elterninitiative vor, vorübergehend modulare Ergänzungsbauten an der Schule aufzubauen, um die Raumnot zu lindern. Immerhin wird die Schülerzahl zu Beginn des kommenden Schuljahres bereits auf 500 weiter ansteigen.
Schulstadträtin Lioba Zürn-Kasztantowicz (SPD) war in den vergangenen Monaten mehrfach an der Schule. Bislang kann sie den Eltern aber keine Hoffnung machen, dass sich rascher etwas ändern wird. Immerhin habe es die Schule bereits in die Investitionsplanung geschafft, so die Stadträtin. Das Prozedere, ehe Investitionsmittel fließen, lässt sich aus Sicht der Stadträtin leider nicht verkürzen, weil es fest vorgeschriebene Planungs- und Genehmigungsschritte gibt. So konnte zum Beispiel erst jetzt der Entwidmungsantrag für die Sporthalle beim Senat gestellt werden. Erst wenn dieser beschlossen hat, dass die Halle nicht mehr für den Sport benötigt wird, kann der Umbau zur Mensa geplant werden.
Der Aufbau von modularen Ergänzungsbauten für die Schule oder gar ein Anbau sei geprüft worden, so die Stadträtin. "Wir mussten feststellen, dass die Abstandsflächen zu den Nachbargrundstücken laut Baugesetz zu gering sind." Schließlich sei sogar die Aufstockung der alten Sporthalle untersucht worden. "Auch das geht aus statischen Gründen nicht", so Zürn-Kasztantowicz. Die Eltern und Schüler nahmen diese Antworten zwar zur Kenntnis, finden sich damit aber nicht ab. Die Schüler wollen jetzt jede Menge Postkarten an die Verordneten schreiben, um ihren Wünschen Nachdruck zu verleihen.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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