Schüler, Lehrer und Eltern demonstrieren gegen Raumnot

Mit diesen Transparenten demonstrierten Schüler der Grundschule im Hasengrund im Saal der BVV für eine raschere Lösung der Raumprobleme an ihrer Schule. | Foto: BW
  • Mit diesen Transparenten demonstrierten Schüler der Grundschule im Hasengrund im Saal der BVV für eine raschere Lösung der Raumprobleme an ihrer Schule.
  • Foto: BW
  • hochgeladen von Bernd Wähner

Niederschönhausen. Die Eltern und Schüler der Grundschule im Hasengrund, Charlottenstraße 19, machen weiter Druck. Sie fordern, dass die geplanten Sanierungs- und Bauarbeiten an ihrer Schule früher stattfinden. Auf der jüngsten Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) demonstrierten sie deshalb mit Schilder wie "Wohin?", "Kein Platz!" und "Keine Räume!".

Mit diesen wollten sie vor allem auf die Raumnot an der Schule aufmerksam machen, die von 450 Schülern besucht wird. "Unsere Schule platzt aus allen Nähten", erklärt Andreas Zipperer von der Elterninitiative "Sicher und gesund im Hasengrund". "Jährlich werden ein bis zwei Klassenstärken mehr neue Schüler bei uns eingeschult, als gleichzeitig in weiterführende Schulen abgehen." Unter anderem fehlt es an Fachräumen. Zum nächsten Schuljahr hat man nun die Wahl: Soll der noch vorhandene Musikraum aufgegeben und zum Klassenraum umfunktioniert werden, oder sollte einer der zwei Essenräume dafür genutzt werden?

Auch beim Thema Schulspeisung läuft es nicht rund. Damit die Kinder überhaupt Mittag essen können, mussten zwei Klassenräume geopfert werden. Und es wird im Schichtsystem gegessen. "Es geht unruhig zu, es ist eng und es muss alles schnell gehen. Gesund ist anders", resümiert Andreas Zipperer. Dabei gibt es für all diese Probleme bereits Lösungen, zumindest auf dem Papier. So soll die alte Turnhalle zur Mensa umgebaut werden. Unter dem Dach der Schule sollen neue Unterrichtsräume entstehen, und auch in den Brandschutz soll investiert werden.

Doch da ist noch die Sache mit dem lieben Geld. Die Bauarbeiten können laut Investitionsplanung voraussichtlich erst 2017/2018 beginnen. Deshalb macht sich die Initiative "Sicher und gesund im Hasengrund" seit Monaten für einen früheren Baubeginn stark. Unter anderem schlägt die Elterninitiative vor, vorübergehend modulare Ergänzungsbauten an der Schule aufzubauen, um die Raumnot zu lindern. Immerhin wird die Schülerzahl zu Beginn des kommenden Schuljahres bereits auf 500 weiter ansteigen.

Schulstadträtin Lioba Zürn-Kasztantowicz (SPD) war in den vergangenen Monaten mehrfach an der Schule. Bislang kann sie den Eltern aber keine Hoffnung machen, dass sich rascher etwas ändern wird. Immerhin habe es die Schule bereits in die Investitionsplanung geschafft, so die Stadträtin. Das Prozedere, ehe Investitionsmittel fließen, lässt sich aus Sicht der Stadträtin leider nicht verkürzen, weil es fest vorgeschriebene Planungs- und Genehmigungsschritte gibt. So konnte zum Beispiel erst jetzt der Entwidmungsantrag für die Sporthalle beim Senat gestellt werden. Erst wenn dieser beschlossen hat, dass die Halle nicht mehr für den Sport benötigt wird, kann der Umbau zur Mensa geplant werden.

Der Aufbau von modularen Ergänzungsbauten für die Schule oder gar ein Anbau sei geprüft worden, so die Stadträtin. "Wir mussten feststellen, dass die Abstandsflächen zu den Nachbargrundstücken laut Baugesetz zu gering sind." Schließlich sei sogar die Aufstockung der alten Sporthalle untersucht worden. "Auch das geht aus statischen Gründen nicht", so Zürn-Kasztantowicz. Die Eltern und Schüler nahmen diese Antworten zwar zur Kenntnis, finden sich damit aber nicht ab. Die Schüler wollen jetzt jede Menge Postkarten an die Verordneten schreiben, um ihren Wünschen Nachdruck zu verleihen.

Bernd Wähner / BW
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

89 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 2.620× gelesen
BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 1.961× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 2.591× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 3.499× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.