Was vor 70 Jahren geschah: Heimatforscher geben neue Broschüre heraus
Niederschönhausen. Das Ende des Zweiten Weltkrieges, die unmittelbare Nachkriegszeit und die Zeit des Wiederaufbaus der Stadt sind ein Schwerpunkt einer neuen Broschüre zur Pankower Heimatgeschichte.
Herausgegeben wurde das 50-seitige „Mitteilungsblatt zur Pankower Heimatgeschichte“ vom Freundeskreis der Chronik Pankow. Die Heimatforscher werfen einen Blick auf Pankow in der Zeit um 1945. So verfasste Hans Klockmann einen Beitrag „Pankow im Zweiten Weltkrieg“. In ihm beruft er sich vor allem auf Quellen des Ortschronisten Rudolf Dörrier, der diese Zeit in seinen Publikationen dokumentierte.
So erfahren die Leser, dass Pankow bis Mitte 1943 weitestgehend von Luftangriffen verschont blieb. Danach nahm die Zahl der Angriffe aber zu. Ab 2. August setzte dann eine Massenflucht aus der Stadt ein. In den ersten Monaten flüchteten bis zu 20.000, später noch einmal bis zu 15.000 Einwohner des damaligen Bezirks. Ihr Ziel waren ländliche Gebiete im Osten und Südosten des damaligen Deutschen Reichs.
In der Nacht vom 3. auf den 4. September 1943 fielen dann die ersten schweren Minen in Pankow. Betroffen war vor allem der damalige Neubaublock am Schlosspark, Ecke Kavalierstraße. Sieben Häuser wurden niedergerissen, fünf Menschen starben bei diesem Angriff.
Im April 1945 nahm die Rote Armee Pankow ein. Bereits am 21. April erreichte sie die nördliche Grenze des Bezirks. Zwei Tage später war dann ganz Pankow besetzt, am 2. Mai kapitulierte Berlin. Die Kämpfe um Berlin kosteten 20.000 Soldaten der Roten Armee ihr Leben. Daran erinnert heute das Ehrenmal Schönholz. An dessen Entstehungsgeschichte erinnert Heidemarie Fritzsching in ihrem Beitrag im neuen Mitteilungsheft.
Werner Mach gibt indes Aufzeichnungen der Künstlerfamilie Stock vom April/Mai 1945 wieder. Mit Pankow in der Nachkriegszeit befassen sich weitere Beiträge von Jörg Schulz, Jutta Mach und Bärbel Babian. BW
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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