Schmuck und Keramik
Das Werkstattatelier Cora-Art an der Dietzgenstraße feiert zehnten Geburtstag
Das Werkstattatelier Cora-Art in der Dietzgenstraße 57 hat sich im zurückliegenden Jahrzehnt zu einem kleinen Kreativzentrum entwickelt. Ihre Schauwerkstatt Cora-Art eröffnete Cornelia Aßmann 2009. Gemeinsam mit der Keramikerin Simone Winkler-Thie, die ein Jahr später in den Werkstattladen mit einzog, feiert sie am 2. Oktober diesen runden Geburtstag.
Von 18 bis 21 Uhr ist jeder willkommen, der mehr über die Arbeit dieser beiden Kunsthandwerkerinnen erfahren möchte. „Wir stellen unsere Arbeit, Kurs- und Workshop-Angebote und Events vor“, sagt Cornelia Aßmann. „Außerdem erzählen wir etwas zu den Werkzeugen und Materialien, mit denen wir arbeiten. Und wir stoßen natürlich mit unseren Gästen auf das Jubiläum an.“
Cornelia Aßmann ist, was in unseren Breiten ungewöhnlich ist, ausgebildete Elfenbeinschnitzerin. Dieses Handwerk erlernte sie Ende der 1990er-Jahre an der Berufsfachschule für Holz- und Elfenbeinschnitzerei in Michelstadt im Odenwald. „Das Elfenbein, das ich verarbeite, kommt aus Sibirien und stammt von Mammuts, die während der letzten Eiszeit ausgestorben sind“, erzählt die Kunsthandwerkerin. Für den Laien klingt das Ganze etwas unglaublich. Aber: In Sibirien sind die Erde und das Eis ständig in Bewegung. Durch Erosionen kommt Mammut-Elfenbein wieder an die Oberfläche, das die Jahrtausende über im Eis und kalten Boden überdauerte. Diese Funde werden zwar registriert, aber Museen oder Forschungseinrichtungen sind übervoll damit und benötigen sie nicht. Deshalb werden die Funde danach für den Verkauf freigeben können. Über Händler gelangt das Elfenbein dann auch zu den Elfenbeinschnitzern nach Deutschland.
Cornelia Aßmann arbeitet vor allem mit Bruchstücke und handlichen Teilen, die sie als Rohstoff für ihre Arbeit erwirbt. Mit Säge, Feile, Schleifpapier und Handfräse lässt sie daraus Schmuckstücke aller Art und kleine Plastiken entstehen. Aber nicht nur Elfenbein verarbeitet die Kunsthandwerkerin, sondern auch Geweihe, Tierknochen, Hörner und die Tagua-Nuss, die von einer Palme aus Ecuador stammt. „Diese Nuss ist so hart, dass sie sich wie Elfenbein bearbeiten lässt“, sagt die Kunsthandwerkerin.
Vor allem die letztgenannten Materialien sind es auch, die in den Kursen und Workshops bearbeitet werden, die Cornelia Aßmann regelmäßig anbietet. Ebenfalls regelmäßig organisiert Simone Winkler-Thie im Cora-Art Kurse. Die Keramikerin passt mit ihrem Kunsthandwerk sehr gut in den Werkstattladen. Auch sie arbeitet nämlich mit einem Naturmaterial. Aus Ton können die Kursteilnehmer Keramiken formen wie Geschirr, Plastiken oder Reliefs. Sie macht auch entsprechende Angebote für Kitas und Schulen. Und selbst Kindergeburtstage kann man unter ihrer Anleitung feiern.
Sowohl Cornelia Aßmann als auch Simone Winkler-Thie sind häufig präsent auf Kunsthandwerkermärkten. Jüngst waren sie natürlich auch auf dem 50. Fest an der Panke mit je einem Stand auf dem Kunstmarkt in der Ossietzkystraße vertreten. Weitere Informationen gibt es im Internet auf cora-art-werkstattladen.jimdo.com.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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