Niederschönhausen. „Die Grabbeallee in Berlin Pankow – mehr als nur eine Durchgangsstraße“ heißt die neue Broschüre des Freundeskreises der Chronik Pankow. In der 50-seitigen Publikation gehen die Ortschronisten der Frage nach, was das Besondere an dieser Straße ist.
Viele nehmen sie nur als Durchgangsstraße zwischen Pankow und Niederschönhausen wahr. Bei ihren Recherchen stießen die Heimatforscher aber auf Erstaunliches. Die exakt 994 Meter lange Straße habe ursprünglich schlicht „Weg nach Schönholz“ geheißen, weiß Vereinsvorstand Heidemarie Fritzsching im Einstiegsbeitrag der Broschüre zu berichten. Als die ersten Häuser an der Allee gebaut wurden, bekam sie den Namen Lindenstraße. Im Jahre 1936 wurde sie nach dem Dichter Christian Dietrich Grabbe (1801-1836) benannt.
Der Heimatforscher Jörg Schulz beschäftigt sich in seinem Beitrag mit der Verkehrsgeschichte der Straße. Besonders interessant ist die Geschichte der Straßenbahn. Bereits 1905 fuhr dort die erste Elektrische, die der Volksmund Siemensbahn nannte. Die Linie verkehrte zwischen Mittelstraße (Nähe Friedrichstraße) über Wedding, Wollankstraße bis zum Bismarckplatz (heute Pastor-Niemöller-Platz).
Vom Stadtrand in die Innenstadt
Nach einer Verlängerung der Linie konnten die Fahrgäste ab 1922 mit der Straßenbahn sogar von Rosenthal bis nach Grunewald mit der damaligen Linie 30 fahren. 1926 kam dann noch eine zweite Linie hinzu. Mit der 199 konnte man von Nordend bis Marienfelde reisen. Im Laufe der Jahrzehnte wechselten dann aber Liniennummern und Endhaltepunkte. Heute fährt die Linie M1 von Nordend und Rosenthal durch die Grabbeallee in die Innenstadt.
Wer von Pankow kommend in die Grabbeallee einbiegt, sieht zunächst das Gebäudeensemble der Evangelischen Wohnstätten Siloah (Baujahr 1881) mit den Hausnummern 2 bis 12. Mit deren Geschichte und Engagement für Kinder und Jugendliche befasst sich Werner Mach in seinem Beitrag. Heidemarie Fritzsching recherchierte indes die Geschichte der sich anschließenden Paul-Francke-Siedlung, die nach Plänen des Architekten Paul Mebes entstand. Dieser entwarf eine Wohnanlage mit 27 Hauseinheiten und 174 Wohnungen. 1909 wurde sie fertiggestellt. BW
Die reich mit historischen Fotos und einigen aktuellen Aufnahmen illustrierte neue Publikation zur Grabbeallee ist für 4,50 Euro im Brosehaus in der Dietzgenstraße 42 erhältlich. Dort können sich Interessierte auch gleich eine Ausstellung zu dieser Straße ansehen. Sie ist bis zum 31. März sonntags und mittwochs von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Weitere Informationen auf freundeskreisderchronikpankow.wordpress.com.
Dieser Inhalt gefällt Ihnen?
Melden Sie sich an, um diesen Inhalt mit «Gefällt mir» zu markieren.
Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.
Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...
Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...
Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.