Maler aus dem Kiez
In Erinnerung an Erhard Schmidt

Christian Schmidt und seine Schwester Uta Gärtner zeigen im Brosehaus eine Ausstellung mit Kunstwerken ihres Vaters. Zu sehen ist unter anderem auch dieses Bild einer Stadtansicht von Wenden, einer Siedlung in Mücheln, die Erhard Schmidt 1974/75 malte. | Foto: Bernd Wähner
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  • Christian Schmidt und seine Schwester Uta Gärtner zeigen im Brosehaus eine Ausstellung mit Kunstwerken ihres Vaters. Zu sehen ist unter anderem auch dieses Bild einer Stadtansicht von Wenden, einer Siedlung in Mücheln, die Erhard Schmidt 1974/75 malte.
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„Stillleben und Landschaften“ ist der Titel einer neuen Ausstellung, mit der der Freundeskreis der Chronik Pankow im Brosehaus an der Dietzgenstraße 42 an den Künstler Erhard Schmidt erinnert.

Der Hochschullehrer, Maler und Grafiker war dem Brosehaus stets verbunden und stellte hier mehrfach aus. 1933 in Mücheln geboren, studierte Erhard Schmidt Kunstpädagogik am Institut für Kunsterziehung an der Humboldt-Universität. Nach seinem Studium arbeitete er zunächst als Assistent an der Uni, ehe er dort eine eigene künstlerischer Lehrtätigkeit begann. 1966 machte er dann ein externes Diplom an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee und wurde Mitglied im Verband Bildender Künstler.

Seine Berufung zum Dozenten mit künstlerischer Lehrtätigkeit am Institut für Kunsterziehung an der Humboldt-Universität erfolgte 1985, und ab 1989 war er dort Leiter der Abteilung künstlerische Praxis. Zum Professor für Atelier/Malerei an der Hochschule der Künste Berlin ist er 1994 berufen worden. Erhard Schmidt verstarb 2021 in Niederschönhausen, dem Ortsteil, in dem er seit den 1960er-Jahren lebt.

Neben seiner Tätigkeit als Hochschullehrer war Erhard Schmidt zeitlebens aber auch aktiver Maler und Grafiker. In seinem Haus ein Niederschönhausen hatte er ein Atelier, in dem viele seiner Bilder entstanden. Immer wieder waren seine Kunstwerke auch in Ausstellungen zu sehen, beispielsweise in der Pratergalerie in Prenzlauer Berg, in der Kommode am August-Bebel-Platz in Mitte oder eben auch im Brosehaus.

Es mögen um die 1500 Kunstwerke sein, die Erhardt Schmidt schuf. Etliche davon schenkte er seinen vier Kindern oder Kollegen oder sie befinden sich im Besitz von Museen. „Als Hochschullehrer brauchte er seinen Lebensunterhalt nicht mit dem Verkauf seiner Bilder bestreiten“, sagt sein Sohn Christian Schmidt. „Deshalb befinden sich auch noch viele seiner Bilder in seinem Nachlass.“

Diesen Nachlass verwaltet Christian Schmidt. Gemeinsam mit seiner Schwester Uta Gärtner sichtete er diesen Nachlass in den zurückliegenden anderthalb Jahren. Insgesamt sind es zirka 800 Bilder, berichtet Christian Schmidt. Noch überlegt die Familie, wie sie mit diesem Nachlass umgehen wird. Aber damit ein Teil der Bilder schon mal präsentiert werden kann und an das künstlerische Wirken seines Vater erinnert wird, sind nun etliche der Bilder von Erhard Schmidt in einer neuen Ausstellung im Brosehaus zu besichtigen.

Zu den ausgestellten Bildern zählen zum Beispiel auch Ansichten aus Niederschönhausen: ein Bild von einem Gewerbehof, eines vom Eingang zum Friedhof oder von einem der Brosepark-Eingänge. Aber auch Bilder aus seiner Geburtsstadt Mücheln im Geiseltal finden sich in der Ausstellung. Eine andere Facette sind Stillleben, die Erhard Schmidt schuf und die nun in der Ausstellung zu sehen sind. Darunter sind auch Studien sowie Bilder aus der Bewerbungsmappe für die Professur an der Hochschule der Künste.

Die neue Ausstellung im Brosehaus mit den Bildern von Erhard Schmidt ist bis zum 7. April zu besichtigen. Öffnungszeiten sind Mittwoch und Sonntag von 14 bis 17 Uhr.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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