Kostbare Wandteppiche im Schloss Schönhausen restauriert
Niederschönhausen. Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten (SPSG) konnte mit Unterstützung des Fördervereins Schloss und Garten Schönhausen in den vergangenen dreieinhalb Jahren zwei großformatige Tapisserien aus dem frühen 18. Jahrhundert restaurieren lassen. Vor wenigen Tagen wurden die beiden kostbaren Wandteppiche der Öffentlichkeit präsentiert.
Beide Wandteppiche wurden 1713 im flämischen Oudenaadre für die Königswohnung im ostpreußischen Schlobitten von der Familie Dohna in Auftrag gegeben. Diese gehörte über 400 Jahre lang zu den einflussreichen Adelshäusern Preußens. Das Schloss Dohna-Schlobitten wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört. Mit den geretteten Kunstobjekten aus Schlobitten ist das Schloss Schönhausen nach seiner Sanierung 2009 ausgestattet worden, unter ihnen die beiden wertvollen Wandteppiche.
Dort, wo die Tapisserien seit wenigen Tagen hängen, fanden die Besucher bisher nur Platzhalter. Für die Restaurierung der Kunstwerke fehlte der SPSG das nötige Geld. Immerhin 32 000 Euro waren für die aufwendige Handarbeit nötig. Um die Restaurierung anzuschieben, entschloss sich der Förderverein Schloss und Garten Schönhausen 2012 eine Spendenaktion zu starten.
Um das Spenden für Pankower attraktiver zu machen, entwarf der Verein eine Kunst-Aktie. Diese konnten alle erwerben, die das Restaurierungsvorhaben mit einer Geldspende unterstützen wollten. Die Idee kam sehr gut an, sodass der Verein nach einem Jahr 5200 Euro verbuchen konnte.
Die Spendenaktion des Fördervereins regte wiederum die SPSG an, selbst nach Fördermöglichkeiten und Spendern für die Teppichrestaurierung zu suchen. Mit Erfolg. Zusammen mit den Spenden vom Förderverein konnte die Restaurierung im Herbst 2013 in Auftrag gegeben werden. Diese Arbeit übernahm Restauratorin Anita Gerlach.
Der Förderverein Schloss und Garten Schönhausen wurde im Herbst 2009 gegründet. Seinerzeit war das imposante Gebäude gerade nach fünfjähriger Sanierung von der SPSG wiedereröffnet worden. In die Restaurierung war viel Geld investiert worden. Es zeigte sich aber, dass es trotzdem noch viel zu tun gibt und für weitere Arbeiten finanzielle Mittel nötig sind. Deshalb entschlossen sich engagierte Pankower um Gabriele Osburg und Uwe Katzer, den Förderverein zu gründen. BW
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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