Pankow in Öl: Jörg Degraa zeigt Bilder im Brosehaus

Das war sein erstes Pankow-Bild. Jörg Degraa mit der Buchholzer Kirche. | Foto: Bernd Wähner
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„Pankower Motive und Still-Leben“ heißt die neue Ausstellung im Brosehaus. Der Freundeskreis der Chronik Pankow lud diesmal den Pankower Maler Jörg Degraa ein, eine Ausstellung zu gestalten.

Der Verein zeigt im Wechsel im Brosehaus an der Dietzgenstraße Ausstellungen zu lokalhistorischen Themen und mit Arbeiten von Künstlern, die einen Bezug zu Pankow haben. In den Monaten zuvor war eine Ausstellung der Archivgruppe des Vereins zur Geschichte der Schönholzer Heide zu sehen. Sie war äußerst gut besucht. Auch wenn die gesammelten Dokumente und Fotos nicht mehr an den Wänden des Brosehauses hängen,alles wurde in Ordnern archiviert und kann von Besuchern zu den Sprechzeiten des Vereins, mittwochs von 14 bis 17 Uhr, weiterhin betrachtet werden.

An den Wänden im Brosehaus hängen nun die Bilder von Jörg Degraa. Und auch sie laden ein, eine kleine Zeitreise zu unternehmen. Denn der Pankower malt seit Mitte der 70er-Jahre Motive aus dem Bezirk, und so manches von ihm gemalte Gebäude steht heute schon gar nicht mehr.

Degraa, Jahrgang 1944, studierte Psychologie. Seit 1973 wohnt er in Pankow. Unter anderem arbeitete er im Rehabilitationszentrum des Klinikums Buch, später in Werkstätten, in denen Menschen mit Behinderungen tätig sind. In den 70er-Jahren begann er in der Freizeit zu malen. Dass er Pankower Motive für seine Arbeiten wählte, ist dem Künstler Paul Schultz-Liebisch zu verdanken. „Ich besuchte seinerzeit den Kunstmarkt auf dem Fest an der Panke“, erinnert sich Jörg Degraa. „Am Stand von Schultz-Liebisch sah ich dann ein Bild von der Buchholzer Kirche. Das fand sich so toll, dass es mich inspirierte, selbst Pankower Motive zu malen.“ Und so wagte sich Degraa als erstes an das Motiv seines großen Vorbilds, die Buchholzer Kirche. Das Bild entstand 1978 und ist natürlich in der Ausstellung im Brosehaus zu sehen.

Die Malerei ließ ihn fortan nicht mehr los. Er malte sich weiter durch Pankow. Jedes Jahr gab es zu DDR-Zeiten eine Ausstellung zum Volkskunstschaffen im Bezirk, und jedes Jahr war Jörg Degraa fortan mit mindestens einem Bild vertreten. „Ein Bild von der Blankenburger Straße wollte man seinerzeit sogar für das Archiv des Volkskunstschaffens ankaufen“, erinnert sich der Künstler. „Doch ich war damals nicht bereit, mich von Bildern zu trennen.“

Im Laufe der vergangenen Jahrzehnte verewigte Jörg Degraa das Rathaus Pankow, das Kavalierhaus, das Brosehaus, die Berliner Straße, Blankenfelder Impressionen und vieles andere mehr. Aber auch viele Stillleben entstanden. Denn der Künstler ist sehr naturverbunden. Die meisten Bilder schuf Degraa in Öl. Etwa 30 zeigt er in der Ausstellung. Dort ist auch in einer Vitrine sein Skizzenbuch zu sehen.

Seitdem Jörg Degraa 2009 Rentner ist, unternahm er mit seiner Frau viele Reisen durch Länder Afrikas, Asiens und Amerikas. „Da hat er auch immer sein Skizzenbuch dabei“, sagt Monika Degraa. „Und wenn wir dann wieder zu Hause sind, malt er diese Reiseimpressionen in Öl. Er ist ein sehr produktiver Künstler.“

Aber nicht nur als Maler ist Jörg Degraa kreativ. Gemeinsam mit seiner Frau, die als Regisseurin arbeitete, tourt er auch als Puppenspieler durch das Land – von Bayern bis zur Ostseeküste. Mit Puppen, die Jörg Degraa gestaltete, tritt das Ehepaar in Kindergärten auf.

Die Ausstellung „Pankower Motive und Still-Leben“ im Brosehaus in der Dietzgenstraße 42 ist bis zum 11. März zu besichtigen. Geöffnet ist mittwochs und sonntags von 14 bis 17 Uhr.
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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