Eine späte Ehrung am 23.7.2022
Für Herbert Bergmann-Hannak

Hoffest am 23.7.2022: Die Enthüllung beginnt. Ein Wandbild nach Herbert Bergmann-Hannak | Foto: Anne Schäfer-Junker
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Die Mottek Stiftung für Wirtschaftsgeschichte und Umwelt erinnert mit einem ca. 7 x 6 Meter großen Wandbild in Niederschönhausen an einen feinsinnigen Pankower Maler und Grafiker. Es ist unglaublich, wie viel Zeit zwischen einem künstlerischen Schaffensprozeß und der Wahrnehmung durch öffentliche Anerkennung vergehen kann: im Falle von Herbert Bergmann-Hannak (1921 Kralicky-2013 Berlin-Pankow) eine gefühlte Ewigkeit, die nie zu Ende zu gehen scheint.

Heute hat die privatrechtliche Hans Mottek Stiftung mit Daisy Mottek, Vorstand, und den Nachlaßverwaltern der Werke von Herbert Bergmann-Hannak, Familie Günther, die AnwohnerInnen und Pankower KünstlerInnen zu einer faszinierenden öffentlichen Enthüllung eingeladen. Geschaffen von mehreren KünstlerInnen und technisch versierten Gerüstbauern gibt es nun einen öffentlichen Erinnerungsort an diesen empfindsamen und intellektuell gut beobachtenden Künstler. Ein von ihm 1973 geschaffenes Gemälde wurde ihm zu Ehren auf die Giebelwand eines Pankower Hauses kopiert und angepasst. – zur Erinnerung an diesen einzigartigen Maler und wunderbaren Menschen.

Herbert Bergmann-Hannak schuf ein reiches künstlerisches Werk, in dem er die Schönheit unserer Erde widerspiegelte und oft auf eindringlich-intellektuelle Weise subtil-multiplikativ grafische und malerische Formen mit Farbenreichtum und Erzählstrukturen zu einmaligen Bildern in diesem Sinne erweckte. Er warnte vor Gewalt, Ungerechtigkeit und neuen Kriegen! Sein Lebensideal „Friede der gesamten Erde“ hat er gelebt. Nach schwerer Kriegsverletzung auf der Krim, ausgesiedelt, absolvierte er ein Kunststudium in Dresden, Weimar und Berlin, wurde Meisterschüler an der Akademie der Künste. Er lebte still und zurückgezogen in Pankow auf der anderen Seite des Schlossparkes, am Amalienpark, bis zu seinem Tode 2013.

In keinem einschlägigen Künstlerlexikon ist sein Name zu finden. Und doch hat die Kulturprojekte bearbeitende Simone Tippach-Schneider, Berlin, 2011 Bergmann-Hannak eine „Stimme“ verschafft auf ihrer Internetseite „Künstler entdeckt“ http://www.kulturelle-projekte.de/bergmann-hannak-herbert Sie zitiert den Pankower Feuilletonisten und Schriftsteller Heinz Knobloch (1926-24.7.2003, heute vor 19 Jahren verstorben) der ihn in „Bergmann-Hannak. Ein Überblick | Berlin 1993“ treffend charakterisiert mit den Worten: Der Künstler ließ im Garten alles nach eigener Fasson wachsen. „Das aber missbilligte der Vorstand, der darauf achtete, dass alles in Reih und Glied angebaut, gepflegt und geerntet wurde. … Aber der Maler hatte bereits für Verwirrung gesorgt, als er einen ausgegrabenen Baumstumpf wieder in das Loch pflanzte. Allerdings mit den Wurzeln nach oben.“
Bewegende Worte fanden auf diesem Hoffest in der Nähe des Schloßparkes geduldige Zuhörer, die gespannt die Enthüllung des großen Bildes mit exotischen, dem südlichen Himmel entsprungenen Motiven in Natur-Abbildungen, erwarteten. Eine großartige Arbeit in diesem Sommer, möge es viele Interessierte geben, die den Weg in die Siegfriedstraße finden. www.bergmannhannak.de
Anne Schäfer-Junker (anne.junker@gmx.de )

Autor:

Anne Schäfer-Junker aus Französisch Buchholz

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