"Ein weiteres Dahinsiechen können wir nicht dulden“
CDU will leerstehende Villa vor Schönholz für den Bezirk sichern
Sie steht seit vielen Jahren ungenutzt leer: die der Republik Sambia gehörende Villa an der Straße vor Schönholz.
Nun möchte die CDU-Fraktion die Villa vor Schönholz für den Bezirk sichern. Die Verordneten stellten in der Bezirksverordnetenversammlung den Antrag, dass das Bezirksamt prüfen solle, ob ein bezirklicher Fachbedarf für die Nutzung des Grundstücks an der Straße vor Schönholz 23 besteht. Die Prüfung eines Fachbedarfs ist nötig, weil das Grundstück Eigentum der Republik Sambia ist. Erst wenn ein Fachbedarf besteht, können weitere Schritte gegangen werden, um die Immobilie wieder für den Bezirk nutzbar zu machen.
„Die verfallene Villa vor Schönholz und das umliegende Gelände sind zugewuchert und ungenutzt“, erklärt der CDU-Bezirksverordnete und Initiator des Antrags, Lars Bocian. „Dabei könnte dieser historische Ort mit so außerordentlich viel Geschichte hervorragend für gesellschaftliche Belange genutzt werden, zum Beispiel als Gemeindezentrum, für Angebote des Bezirksamts oder als Raum für gemeinnützige Träger. Die Nutzungsmöglichkeiten sind vielfältig, auch eine Mischnutzung ist möglich. Uns ist wichtig, dass die Villa für die Pankower geöffnet wird.“
Restaurant, Polizeistation,
Leichenhalle
Das Gebäude an der Straße vor Schönholz wurde im Laufe des vergangenen Jahrhunderts von unterschiedlichen Betreibern unter anderem als Restaurant, Altenheim, vom nahegelegenen Friedhof für die Aufbewahrung von Leichen, als Polizeidienststelle, von der Gesellschaft für Sport und Technik und sogar vom Gewerbeamt Pankow genutzt. Anfang dieses Jahrtausends kaufte die Republik Sambia die Immobilie. Sie sollte saniert und als Botschaft hergerichtet werden. Doch dann entschied man sich anders und bezog ein Gebäude in Mitte. Seitdem steht die Villa ungenutzt leer.
Unterstützung bekommt der Verordnete Bocian mit seinem Anliegen vom Pankower Heimatforscher Christian Bormann, der die Pankower Chronik betreibt. Mit ihm traf er sich bereits im vergangenen Sommer vor Ort. Gemeinsam wollen sie dafür kämpfen, dass die Villa vor Schönholz in einen schönen Ort für alle Pankower und Berliner verwandelt werden kann. „In diesem Haus steckt viel Pankower Geschichte“ berichtet Bormann. „Ein weiteres jahrzehntelanges Dahinsiechen können wir nicht dulden.“
Die Pankower Verordneten entschieden sich, den Antrag zur Villa im Finanzausschuss sowie im Stadtentwicklungsausschuss zu beraten.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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