Der Klub Stille Straße 10 hofft auf positiven Bescheid der Lotto-Stiftung
Als der Bezirk aufgrund von Sparzwängen den Klub am 1. Juli 2012 schließen wollte, besetzten Senioren kurzerhand das Haus. Das Interesse an diesem Fall war groß. Sogar internationale Medien berichteten darüber. Insgesamt 112 Tage hielten die ungewöhnlichen Besetzer durch. Zwischenzeitlich versuchte das Bezirksamt, einen freien Träger für den Klub zu finden. Die Berliner Volkssolidarität sprang ein, und Bezirk und Sozialverband nahmen Verhandlungen über einen Erbbaurechtsvertrag auf.
Seit Anfang 2013 hat die Volkssolidarität zumindest einen Nutzungsvertrag mit dem Bezirksamt. Außerdem gibt es einen Verein, der das Programm organisiert. Vorgesehen ist, aus der Einrichtungen einen generationsübergreifenden Treffpunkt zu machen. Jede Woche läuft der ehrenamtlich organisierte Betrieb im Haus. Etwa 200 Stammbesucher gibt es. Auch mit dem Erbbaurechtvertrag schien alles auf einem guten Weg. Das Bezirksamt hatte beschlossen, mit der Volkssolidarität einen Erbbaurechtsvertrag bis zum 30. April abzuschließen, sagt Christine Keil (Die Linke), Pankows Stadträtin für Facility Management.
Für dieses Vorhaben lag auch die nötige Einwilligung des Abgeordnetenhauses vor. So hätte der Vertrag bereits beurkundet werden können. Doch das ist laut Keil bisher nicht geschehen. "Der Volkssolidarität Landesverband Berlin kann die Finanzierung der benötigten Mittel zur Gewährleistung des Brandschutzes und der Barrierefreiheit des Standortes derzeit noch nicht sicherstellen", erklärt die Stadträtin. Beides sei aber Voraussetzung für einen langfristigen Betrieb.
"Der Verein hat dafür einen Antrag bei der Stiftung Deutsche Klassenlotterie gestellt", so Keil. In der Sitzung der Stiftung in diesem Monat soll über den Antrag entschieden werden. Deshalb wurde der Nutzungsvertrag für die Stille Straße 10 vom Bezirksamt erst einmal bis zum 31. Juli verlängert. Sollte die Lotto-Stiftung dem Antrag nicht stattgeben, muss noch einmal gründlich neu nachgedacht werden. Zurzeit hat niemand einen Plan B.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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