Führung durch den Schlosspark zum Heldbock am 21. Juni
Für Naturschützer ist er einer der Stars in der Berliner Tierwelt: der Heldbock. Er ist zwar ein Käfer, wird aber viel größer, als man es von solch einem Krabbeltier erwartet. Der prächtige braunschwarze, bis zu 5,5 Zentimeter große Heldbock ist die zweitgrößte deutsche Käferart. Er hat elegante, geschwungene Fühler und bewohnt die alten Eichen des Schlossparks. An warmen Abenden kann man ihn auf der Suche nach einem Weibchen rasch an den Stämmen entlang laufen sehen. Für den Schutz des imposanten Käfers setzt sich die Bezirksgruppe Pankow des Nabu ein. Immerhin ist die Art seit 1992 europaweit geschützt. Weil er sich ausschließlich in und an alten Bäumen herumtreibt, wird der Heldbock auch als "Urwaldreliktart" bezeichnet. "Seit mindestens 1784 ist der Heldbock im Schlosspark aktenkundig", sagt Katrin Koch, Leiterin der Pankower Nabu-Gruppe. Die etwa 350-jährigen Eichen im Schlosspark zählen zu den ältesten im Berliner Raum. In Mitteleuropa ist der Heldbock ausschließlich auf solche alten Eichen als Brutplatz angewiesen. Deshalb ist der Erhalt solcher Bäume als Lebensraum auch wichtig. Jahrelang kämpfte der Nabu dafür, dass die Eichen im Schlosspark nicht weiter beschnitten oder gar reduziert werden. Inzwischen verständigten sich die Berliner Natur- und Denkmalschutzbehörden endlich auf ein Vorgehen, um den Heldböcken das Überleben zu sichern.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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