Jürgen Schulz scheidet unerwartet aus dem Vorstand aus
Doch einvernehmlich verließ Jürgen Schulz die Stiftung nicht. Das wurde bereits wenig später bekannt. Er kandidierte wieder für den Vorstand. Noch ein, zwei Jahre wollte er im Amt bleiben und einen Nachfolger einarbeiten. Es sollte dieses Mal allerdings eine Doppelspitze gewählt werden. Neben Schulz kandidierten die beiden neuen Vorstände. Der Stiftungsgründer wurde schlicht überstimmt. Für viele, die die Stiftung seit Jahren begleiten, kommt die ausgebliebene Wiederwahl des langjährigen Vorstandes einem unschönen Rauswurf gleich.
Jürgen Schulz gilt als Vater der Kinderhospizbewegung in Deutschland. Für sein Engagement wurde der 74-Jährige unter anderem mit dem Bundesverdienstkreuz und einem Bambi ausgezeichnet. Seit Gründung der Stiftung vor 18 Jahren hatte er ihr vorgestanden. Sein Engagement für Familien unheilbar erkrankter Kinder begann in einer schwierigen Lebensphase. Sein Sohn Björn Schulz verstarb 1982, wenige Tage vor seinem achten Geburtstag, an Leukämie. Schon wenige Monate nach dem Tod von Björn gründeten Jürgen Schulz und seine Frau einen Verein, dessen Arbeit 1996 in die Björn-Schulz-Stiftung mündete. Bereits 1997 eröffnete die Stiftung den ersten ambulanten Hospizdienst für Kinder und Jugendliche in Deutschland. 2002 kam der Sonnenhof in der Wilhelm-Wolff-Straße 36-38 als stationäres Hospiz hinzu.
Die neue Doppelspitze der Stiftung möchte die erfolgreiche Arbeit nun fortführen. Sie wird demnächst einen Beauftragten für das Ehrenamt berufen, der die Arbeit der 300 ehrenamtlichen Mitarbeiter würdigt und auf deren persönliche Belange eingehen wird, heißt es in der offiziellen Presseerklärung. Die beiden neuen Vorstände begleiten die Stiftungsarbeit bereits seit längerer Zeit. Bärbel Mangels-Keil ist seit fünf Jahren Vorsitzende des Kuratoriums der Stiftung, Götz Lebuhn langjähriger Förderer.
Jürgen Schulz bleibt weiterhin Vorsitzender des Fördervereins. In dieser Funktion und, weil er die Stiftung als sein Lebenswerk betrachtet, ruft er alle Spender und Förderer auf, ihr Engagement im Interesse der erkrankten Kinder, Jugendlichen und ihrer Familien fortzusetzen.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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