Nutzungsvertrag für den Seniorenklub unterschrieben
Niederschönhausen. Die Zukunft der Seniorenbegegnungsstätte Stille Straße 10 ist bis Ende 2013 gesichert. In den kommenden Monaten werden Bezirksamt und der Landesverband Berlin der Volkssolidarität über einen Erbbaurechtsvertrag für die Immobilie verhandeln. Erst wenn dieser unterschrieben ist, dann ist die Einrichtung langfristig gesichert.
Vor wenigen Tagen konnten die Senioren und Vertreter der Volkssolidarität zunächst auf den Ein-Jahres-Vertrag für das Gebäude anstoßen. Dieser wurde vom Bezirksamt mit der Volkssolidarität über eine "soziale Zwischennutzung" abgeschlossen. Dass die Senioren in ihrer Begegnungsstätte auch Anfang 2013 noch zusammenkommen, hätten viele vor einem Jahr nicht zu prophezeien gewagt. Im Zuge der Haushaltsberatungen hatten Bezirksamt und Bezirksverordnetenversammlung (BVV) entschieden, dass die Immobilie Stille Straße 10 aufgegeben wird. Die Gruppen, in denen sich über 300 Senioren aus dem Kiez trafen, sollten auf andere Einrichtungen verteilt werden. Als das bekannt wurde, setzten sich die Senioren mit kreativen Aktionen zur Wehr. Unter anderem demonstrierten sie immer wieder in den Sitzungen der BVV. Als die Schließung nicht mehr abwendbar schien, besetzen sie kurzerhand im Sommer das Haus. Daraufhin begann in der Bezirkspolitik die Suche nach einer Lösung.Die wurde schließlich im Herbst gefunden. Die Volkssolidarität erklärte sich bereit, die Immobilie zu übernehmen. Erste Verhandlungen mit dem Bezirksamt mündeten in einem befristeten Nutzungsvertrag, der kurz vor Weihnachten unterschrieben wurde. Vor wenigen Tagen konnte nun nicht nur die Begegnungsstätte wiedereröffnet werden, es wurde auch eine Kooperationsvereinbarung zwischen dem "Förderverein Stille Straße 10", der Volkssolidarität und der Pankower Stadträtin für Facility-Management, Christine Keil (Die Linke), unterzeichnet.
Grundlage für die weitere Arbeit im Haus ist ein Nutzungskonzept, das der Förderverein und die Volkssolidarität gemeinsam erarbeiteten, berichtet Doris Syrbe vom Förderverein. Dieses sieht vor, dass in der Einrichtung generationsübergreifend gearbeitet wird und eine Vernetzung mit ähnlich arbeitenden Projekten in der Region stattfindet. Alle Kosten für die Bewirtschaftung von Haus und Garten sowie für Sicherheit und Brandschutz muss nunmehr die Volkssolidarität als neuer Träger aufbringen. Der Paritätische Wohlfahrtsverband Berlin hat dafür bereits Unterstützung zugesagt. Der Förderverein hat außerdem eine groß angelegte Spendenaktion ins Leben gerufen. Doris Syrbe: "Diese Spenden werden dringend gebraucht, weil vom Bezirksamt keine Zuwendungen finanzieller Art erfolgen werden."
Mit Unterzeichnung des Nutzungsvertrages und der Kooperationsvereinbarung können nunmehr alle bisherigen Angebote weiter im Haus stattfinden. "Auch wenn noch nicht alle Fragen im Hinblick auf die zukünftige Nutzung und Finanzierung vollständig geklärt sind, für uns ist das ein Grund zum Feiern", sagt Doris Syrbe. Für die Senioren, die um ihre Einrichtung kämpften, ist die Arbeit indes nicht vorbei. Ihr Förderverein hat sich dazu verpflichtet, die Begegnungsstätte ehrenamtlich und selbstverwaltet zu führen.
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