Keine Stille in der Stille Straße 10
Baubeginn für neue Begegnungsstätte an der Tschaikowskistraße steht noch nicht fest

Alexander Slotty (Dritter von links) überreichte den symbolischen Scheck zur Finanzierung der Instandsetzungs- und Reparaturarbeiten an den Vorstand des Fördervereins der Begegnungsstätte. | Foto:  Volkssolidarität Berlin
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  • Alexander Slotty (Dritter von links) überreichte den symbolischen Scheck zur Finanzierung der Instandsetzungs- und Reparaturarbeiten an den Vorstand des Fördervereins der Begegnungsstätte.
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Seit fünf Jahren ist der Umzug der Begegnungsstätte Stille Straße 10 in einen Neubau an der Tschaikowskistraße 14 im Gespräch. Das betreffende Grundstück ist inzwischen von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BIMA) an die Wohnungsbaugesellschaft Gesobau übertragen, aber noch ist ein Baubeginn nicht in Sicht.

Vorgesehen ist, dass auf diesem Grundstück Wohnungen sowie Räume für die Begegnungsstätte entstehen. Wie weit dieses Vorhaben vorangeschritten ist, erfragte Abgeordnetenhausmitglied Torsten Hofer (SPD) jetzt vom Senat.

Die Begegnungsstätte wird vom Förderverein Stille Straße 10 betrieben. Damit das möglich wird, hatte die Volkssolidarität Berlin mit dem Bezirksamt einen Kooperationsvertrag geschlossen. Dieser Nutzungsvertrag besteht seit Dezember 2012 und wird jährlich um ein Jahr verlängert, bis der Ersatzstandort verfügbar ist. Dieser ist zwar mit der Tschaikowskistraße 14 bereits lokalisiert. Aber noch steht nicht fest, wann der neue Standort bereitsteht, erfuhr Hofer.

Es seien allerdings mehrere Partner unter einen Hut zu bringen: Das Stadtplanungsamt Pankow steht in Kontakt mit der Gesobau und der Volkssolidarität. Die Volkssolidarität unterrichtet ihrerseits den Vorstand des Fördervereins. Die Gesobau bindet den Förderverein in das Bebauungskonzept ein. Und was den Nutzungsvertrag angeht, stimmen sich Bezirk und Volkssolidarität ab.

Bereits 2016 hatte die Volkssolidarität einen Antrag auf Bauvorbescheid für das Grundstück gestellt, das ihr nicht gehörte. Der positive Vorbescheid ist inzwischen abgelaufen, da die Volkssolidarität keinen Bauantrag stellen konnte. 2019 konkretisierten Gesobau und Volkssolidarität ihre Vorstellungen und stellten verschiedene Varianten für eine Grundstücksbebauung beim Stadtplanungsamt vor. Diese überschritten allerdings das zulässige Nutzungsmaß für das Grundstück. Deshalb werden derzeit die offenen baurechtlichen Fragestellungen geklärt, erfuhr Torsten Hofer weiter.

Volkssolidarität gibt Geld für Instandsetzung

Planungsrechtlich liegt die Tschaikowskistraße 14 im sogenannten unbeplanten Innenbereich. Danach ist ein Vorhaben zulässig, wenn es sich nach Art und Maß der baulichen Nutzung in die Eigenart der näheren Umgebung einfügt und die Erschließung gesichert ist. Bisher weisen die vorgelegten Baukonzepte allerdings noch eine zu hohe Geschossfläche auf, die die Geschossfläche in der Umgebung überschreitet, wurde Torsten Hofer erklärt.

Was die planungsrechtliche Zulässigkeit betrifft, geht der Bezirk davon aus, dass die offenen Fragen in den nächsten Wochen geklärt werden. „Eine verbindliche und abschließende planungsrechtliche Beurteilung ist erst im Rahmen eines Vorbescheidsantrags oder Bauantragsverfahrens nach Vorlage vollständiger prüffähiger Unterlagen möglich“, teilte das Bezirksamt mit. Es wird also noch eine Weile dauern, bis die Stille Straße 10 in die Tschaikowskistraße 14 umziehen kann.

Bis es soweit ist, investiert der Förderverein in Instandsetzungs- und Reparaturarbeiten. Dafür stellt ihm die Volkssolidarität Berlin die nötigen Mittel zur Verfügung. Anlässlich eines Festes überreichte der Volkssolidarität-Vorstandsvorsitzende Alexander Slotty den Vereinsmitgliedern einen Scheck über 15 250,02 Euro. Mit dem Geld werden Malerarbeiten, ein Zaun und sonstige Arbeiten bezahlt. „Ich freue mich sehr, ein Zeichen für diese außerordentliche Begegnungsstätte setzen zu können, die der Förderverein Stille Straße 10 als unser Mitglied betreibt“, sagt Alexander Slotty. „Die Stille Straße beweist uns immer wieder, wie viel Kraft in ehrenamtlichem Engagement steckt. Das unterstützen wir gerne.“

„Wir wissen, dass sich die Volkssolidarität Berlin all die Jahre dafür eingesetzt hat, unsere Begegnungsstätte zu erhalten und einen Alternativstandort zu finden“, sagt Eveline Lämmer, Mitglied des Vorstands vom Förderverein Stille Straße 10. Weil ein Umzug in einen Alternativstandort noch nicht abzusehen ist, müsse der Förderverein nun tätig werden. „Das Haus ist nach wie vor stark frequentiert und Instandsetzungsarbeiten sind notwendig“, so Eveline Lämmer. „Wir freuen uns sehr, dass wir die Begegnungsstätte durch diese notwenigen Reparatur- und Instandsetzungsarbeiten weiterhin den Nutzerinnen und Nutzern erhalten können.“

Weitere Informationen zur Begegnungsstätte unter stillestrasse.de.

Alexander Slotty (Dritter von links) überreichte den symbolischen Scheck zur Finanzierung der Instandsetzungs- und Reparaturarbeiten an den Vorstand des Fördervereins der Begegnungsstätte. | Foto:  Volkssolidarität Berlin
Im Gebäude der Begegnungsstätte an der Stille Straße 10  müssen Instandsetzungs- und Reparaturarbeiten stattfinden, damit es weiter als Treff genutzt werden kann. | Foto: Torsten Hofer
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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